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Alles Öko - oder
was? Es ist schon lange her, damals schien die DDR-Welt noch in Ordnung, als ich bei einem Urlaub in Mecklenburg mit Bauern ins Gespräch kam. Diese erzählten mir stolz von ihrer neuen und großen Milchviehanlage für 2.000 Kühe. Das Wasser dafür nehme man aus einem nahegelegenen See, von da seien Rohre direkt bis zur Anlage gelegt. Und in denselben Rohren könne man dann auch gleich die Gülle in den See abpumpen. Zunächst war ich beeindruckt von der technischen Meisterleistung. Doch dann regten sich in mir Zweifel. Wie lange der See das aushalte, bis er zur Kloake verkomme, fragte ich mich. Nein, so toll schien die Lösung nicht zu sein! Doch wer glaubt, mit dem Ende der DDR hätte dieser Unsinn ebenfalls
ein Ende, sieht sich nun eines besseren belehrt. Welcher Teufel hat uns eigentlich geritten, aus Pflanzenfressern Kannibalen
zu machen. Wollen wir die Welt noch mal "erschaffen"? In der EU sollen demnächst Hunderttausende Rinder getötet und verbrannt werden, einzig um den Markt zu erhalten, einen Markt, der durch die BSE-Krise außer Kontrolle geraten ist. Zuvor wurde die Aufzucht dieser Rinder von den Brüsseler Eurokraten mit gewaltigen Steuermitteln unterstützt. Nun wird noch einmal soviel oder gar noch mehr dafür ausgeben, um die Tiere zu entsorgen. Da stellt man sich doch die Frage: Zeigt der Rinderwahn nicht schon bei einigen Leuten Auswirkungen? Gleichzeitig kommen Politiker aller Lager auf die Idee, der Verbraucher
müsse akzeptieren lernen, dass Qualität bei den Nahrungsmitteln
mehr Geld kostet. Grundsätzlich mag dies ja richtig sein, wie aber
sollen das der Arbeitslose - davon gibts in Deutschland immer noch mehr
als vier Millionen- oder der Sozialhilfeempfänger auffassen? Die
müssen ihren Pfennig dreimal drehen, bevor sie ihn einmal ausgeben
können. Bekommen sie nun noch zum Hohn arbeitslos zu sein, auch noch
den Spott, sich dafür keine gesunden Nahrungsmittel leisten zu können? |
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Mehrweg, Einweg,
Holzweg In einer Auswertung der bundesweiten Reaktionen auf die fast einstimmige Entscheidung der Umweltministerkonferenz unterstützen neben den Umweltverbänden auch der Deutsche Getränkefachgroßhandel, die mittelständischen Privatbrauereinen und der deutsche Getränkeeinzelhandel die für Sommer 2001 beschlossene Einführung eines Pfandes auf Dosen und Einweggebinde. Kommunen, Verkehrsbetriebe und Straßenmeistereien begrüßten diese klare Entscheidung als lange überfällig. Die Debatte um die Verpackungsverordnung ist nicht neu; nun haben Bundestag und Bundesrat zugestimmt. Am 1.1.2002 tritt sie in Kraft. Damit sollen auf Dosen, kleinen Glas- und Kunststoffflaschen je 50 Pfennig Pfand erhoben werden, bei Flaschen ab 1,5 l eine Mark. Wein, Sekt- und Schnapsflaschen bleiben von der Pfandpflicht ausgenommen. Zur Umsetzung müssten zirka 83.000 Rücknahmeautomaten aufgestellt werden; Umweltminister Trittin rechnet damit, dass jede Einwegverpackung knapp 2 Pfennig teurer würde. Kritik kommt von zwei Seiten, von den Umweltverbänden und der Verpackungsindustrie. Zwar begrüßt der BUND die geplante Ausweitung der Abgabe auf alle ökologisch bedenklichen Verpackungen, bleibt aber skeptisch. Der Verband befürchtet, dass insbesondere regionale Mehrwegsysteme von Einwegverpackungen verdrängt werden könnten, wenn große Handelsketten nach der Einführung des Pflichtpfandes in neue Rücknahmesysteme investieren. Wenn dem so wäre, sei eine Verpackungsabgabe nötig. Als Beleg führt der BUND-Vertreter Walter Jungbauer Schweden an. Dort sei trotz Pflichtpfand der Einweganteil gestiegen. Erst nach Androhung, bestimmte Einwegflaschen zu verbieten, hätten Industrie und Handel Mehrwegstrukturen aufgebaut. Auch der NABU befürchtet, dass der Mehrweganteil noch weiter zurückgehen wird: "Der Pfand auf Einwegverpackungen ist Etikettenschwindel, weil es nicht um Wiederverwendung, sondern um Verwertung geht", zitiert die taz den NABU-Pressesprecher. Auch der Unternehmensberater Roland Berger rechnet mit einem weiteren
Rückgang der Mehrwegquote. In einer Studie für die Arbeitsgemeinschaft
Verpackung und Umwelt kommt er zu dem Ergebnis, dass der Handel über
2,6 Milliarden für Automaten investieren müsse und dementsprechend
auf Einwegverpackungen setzen werde, um die neuen Rücknahmesysteme
auszulasten. Bis die Verpackungsverordnung in Kraft tritt, wird wohl noch einiges
Dosenbier die Kehlen hinunterfließen. |
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Landesgartenschau in GroßenhainBereits zum dritten Mal findet die Sächsische Landesgartenschau (LGS) statt. Nach Lichtenstein (Chemnitz) und Olbersdorf (Zittau) ist Großenhain in diesem Jahr Gastgeber. Großenhain hat eine historische Altstadt. Die Fragmente der mittelalterlichen Wallanlage sind Zeuge einer bewegten Vergangenheit. Ein Bummel durch die Altstadt mit ihren altertümlichen Gassen ist sehr zu empfehlen. Zahlreiche Cafes, Gaststätten und Hotels laden zum Verweilen ein. Die meisten der noch erhaltenen architektonisch wertvollen Barockhäuser stammen aus dem 18. Jahrhundert. Interessante Zeugnisse der über 1000-jährigen Stadtgeschichte sind vor allem die spätbarocke Marienkirche, das Zschille-Haus und die Schlossruine - hier entsteht im Zuge der Landesgartenschau eine Kulturstätte. Mit der Entwicklung der ehemaligen Militärliegenschaft "Flugplatz" zum Industriegebiet entstanden große Flächen für Betriebe aller Art - Grundlage für die Entstehung eines breitgefächerten Handwerks- und Dienstleistungsgewerbes. Allein 26 Millionen Mark direkter und 10 Millionen Mark unmittelbar begleitender Investitionen fließen mit der Umsetzung der Konzepte der LGS in gärtnerische, städtische und kulturelle Maßnahmen. Die Idee, Natur und Kunst, Kultur und Städtebau in einem erlebbaren Konzept zu verwirklichen, ist ein faszinierender Ausgangspunkt. Gartenkünstlerische Installationen und eine neue Interpretation von Natursituationen lassen die traditionelle Gartenschau zu einem ganz anderen, zeitgemäßen Natur-Kunst-Erlebnis werden - zu einem Erlebnis der Sinne. Stadt und Landschaft sind in Großenhain ganz natürlich miteinander verbunden. Auf 17 Hektar wird die Landesgartenschau vielfältige und faszinierende Facetten von Natur und Kultur erlebbar machen. Das Areal der LGS umfasst die innerstädtische Röderaue und das historische Gelände der Schlossruine. Die Schlossanlage wurde zu einem Kultur-, Kunst- und Veranstaltungsort ausgebaut. Der sanierte Bergfried ist Aussichtsturm und Wahrzeichen der Landesgartenschau. Von ihm aus können die Altstadt und das Gelände "mit einem Blick erfasst werden". Ein neues Gesicht hat auch der historische Industriestandort der ehemaligen Textilmaschinenfabrik erhalten. Nach dem Zusammenbruch der sächsischen Textilindustrie zu einer Industriebrache verkommen, wurden sie mit massiver Unterstützung des Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit und der EU umgestaltet. Durch Abriss, Altlastenentsorgung und die öffentliche Erschließung eines großen Bereiches wurden hier Voraussetzungen für die Neuansiedlung von Gewerbebetrieben geschaffen. Dies wird auch Ausstellungsthema der Landesgartenschau sein. Ein Höhepunkt: In den alten Gießereihallen des ehemaligen Textilmaschinenbaukombinats (Foto) werden die 13 wechselnden Blumenschauen mit üppiger Blütenpracht zu einem Erlebnis. Strandbad wird zum Natur-Erlebnis-BadStrandbad und Gondelteich, 1935 entstanden, wurden grundlegend saniert. Das ehemalige Strandbad wurde in einem Pilotprojekt zu einem einzigartigen Naturerlebnisbad mit einer Schilfkläranlage ohne jeglichen chemischen Einsatz umgestaltet. Damit entsteht ein attraktiver Anziehungspunkt in der umgebenden Bäderlandschaft. Die Gondelteichanlage wurde unter Beibehaltung der hydrologischen Verhältnisse instandgesetzt. Die beiden sanierungsbedürftigen Seebrücken wurden abgerissen und neu gebaut. Weitere Schaubereiche der Landesgartenschau sind: Freilandblumenschauen, Tal der Gräser, Renaturierte Auenlandschaft, Fischaufstieg, Bambusgarten, Rohr- und Senkgarten, Wasserspiele, Themengärten und Wechselpflanzungen, Schlitzgarten mit Gräsern und Stauden, Musterkleingärten, Elstergarten, Bürgergarten (Pavillon des Lichtes), nachwachsende Rohstoffe, Glanzmäander, Sakraler Ort, Grabgestaltung, Kleintierschau. Zahlreiche Sonderveranstaltungen und ein umfangreiches Kulturprogramm
ergänzen die Landesgartenschau Großenhain. |
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MüllaufbereitungAm 31.1. 2001 fasste das Bundeskabinett den Beschluss über eine
neue Abfallverordnung. Da die Frage der Müllentsorgung für Dresden besonders dramatisch stand, der Abfallzweckverband wollte eine Übernahme der Dresdener Deponie sogar per Gerichtsentscheid durchsetzen, entschlossen sich Stadtverwaltung und Stadtrat das neue Konzept schon vorher zu realisieren. Der Stadtrat hatte in Umsetzung dieses Konzeptes für Dresden schon 1996 beschlossen, eine Anlage zur mechanischen Restabfallaufbereitung der Haushaltabfälle zu errichten. Die dort abgetrennten heizwertreichen Anteile werden einer stofflichen und energetischen Verwertung zugeführt. Die Herhof-Umwelttechnik GmbH setzte sich bei der EU-weiten Ausschreibung
der "Abfallbehandlung für Dresden" durch und wurde beauftragt,
eine Biologisch-Mechanische Abfallaufbereitungsanlage (BMA) zu errichten.
Nach nur 14-monatiger Bauzeit wurde am 15. Mai 2001 die 43 Mio DM teure
Investition feierlich auf dem Gelände der städtischen Deponie
Radeburger Straße in Betrieb genommen. In der Anlage werden jährlich
85.000 Tonnen Dresdner Haushaltabfälle biologisch getrocknet und
mechanisch aufbereitet. Im Sekundärrohstoff-Verwertungszentrum Schwarze
Pumpe wird der heizwertreiche Teil der Abfälle verwertet. |
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Trachenberge:
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