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Arbeitsproben - Texte - Politik


Liebe Leserin, lieber Leser in Trachau und Umgebung,

vor einigen Tagen habe ich endlich die letzten Kisten, die noch von meinem Umzug übriggeblieben waren, ausgeräumt. Neben allem möglichen Krimskrams, der sich darin verborgen hatte, fand sich auch ein Anstecker. Etwas verblichen war er schon und zerknittert, eine Ecke war umgeknickt. Aber die Schrift war noch gut zu lesen. Schwerter zu Pflugscharen stand darauf. Er stammte aus meiner Studienzeit in Leipzig. Dort arbeitet ich in der Moritzbastei mit.

Es war die Zeit als die Friedensbewegung in Ost und West massiv gegen die Aufrüstung Sturm lief. Während die Proteste im anderen Lager mit Genugtuung zur Kenntnis genommen wurden, fanden die eigenen kritischen Stimmen wenig Gehör. Im Westen war dies wohl nicht anders. Trotzdem wollten Leute, ihren Protest ausdrücken. Sie wählten dafür unter anderem diesen Anstecker. Das fand bei den DDR-Oberen wenig Gegenliebe. Und so versuchte man alles, dieses "Treiben" zu unterbinden. Den Leuten wurde das Tragen der Anstecker verboten, ihnen Exmatrikulation, Entlassung, gar Sicherheitsverwahrung angedroht. Und in öffentlichen Einrichtungen, so auch dem Studentenklub, sollte ihnen der Zutritt verweigert werden.

Das fanden wir allerdings nicht so gut und gewährten ihnen Eintritt. Sie schenkten mir dafür diesen Anstecker. Wir fühlten uns damals nicht als Helden, wir waren, sicher auch keine Widerstandskämpfer. Wir meinten aber, dass die Leute Recht hatten. Schließlich war ja nicht nur dieser der Text auf dem Anstecker, sondern auch noch das Bild der Plastik, die im Garten der UNO steht.

Wer glaubte, nachdem die Welt nicht mehr in zwei große Militärblöcke geteilt ist, sei sie friedlicher geworden, sieht sich nun eines besseren belehrt. Die Zahl der Kriege in Afrika, Asien, Amerika, Europa hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Wir haben uns langsam an die Bilder gewöhnt und waren froh, dass es uns nicht betraf. Doch wir alle sind verwundbar! Das haben die furchtbaren Anschläge in New York und Washington gezeigt. Was bisher nur der Phantasie sensationslüsterner Hollywood-Regiseure entsprang, ist nun schreckliche Wirklichkeit. Diesmal waren es aber keine Aliens sondern, tatsächliche Menschen.

Im Angesicht der tausenden Toten und Verletzten, der riesigen Zerstörungen kommen schnell Rachegedanken und Rufe nach Vergeltung auf. Doch sind wir gut beraten damit? Kann man Grausamkeiten ungeschehen machen, wenn man neue Grausamkeiten vollbringt? Können Tote auferstehen, wenn man andere tötet? Was passiert, wenn die Welle des Hasses weiter eskaliert und nicht mehr nur Terroristen kämpfen? Schon deuten sich in einigen islamischen Staaten solche Tendenzen an.

Es ist es an der Zeit über neue Wege des Zusammenlebens der Religionen und Kulturen, der Völker und Staaten nachzudenken auch wegen der Toten von New York und Washington. Kann der Westen dabei immer nur Recht haben?

Ich habe damals mit den Leuten im Studentenklub leider nicht weiter gesprochen, so weiß ich auch nicht was aus ihnen geworden ist. Vielleicht treffe ich sie bei den Montagsdemos wieder.

TBZ 81/01.10.2001 .......................................... Download

"Rosen, Tulpen, Nelken ..."
- oder: Wer braucht heut´ noch den Frauentag ? -

Am 19. März 1911, vor 90 Jahren, wurde zum ersten Mal der "Internationale Frauentag" begangen.
Die damaligen Forderungen nach politischer Gleichheit, zum Beispiel dem allgemeinen Wahlrecht für Frauen oder die sozialen Forderungen nach dem Acht-Stunden-Tag, gleichem Lohn für gleiche Arbeit, gleiche Bildungschancen, ausreichende gesellschaftliche Einrichtungen für Kinder und freie Berufstätigkeit sind bis auf das Allgemeine Wahlrecht auch heute noch aktuell.

In DDR-Zeiten fehlten an keinem Frauentag rote Nelken oder andere Blumen. Wenn es auch schwierig war, sie zu besorgen, sie wurden bei jeder Ehrung überreicht und begleiteten alle offiziellen Erklärungen wie wichtig, tüchtig, fröhlich und charmant "unsere Frauen" sind - und das alle Jahre wieder. Danach gab es Kaffee und Kuchen, eventuell auch noch eine halbe Flasche Wein und je nach Wichtigkeit des Betriebes eine Prämie.

Am nächsten Tag war wieder alles beim Alten. Dazwischen war das Leben davon geprägt, engagierte Arbeiterin, Mutter, Geliebte und Fortbilderin in einer Person zu sein. Die einen beklagten die Überforderung - die anderen lobten die staatliche Unterstützung: Ganztagskrippen, Kindergärten und Horte gab es bis ins kleinste Dorf. Mit der Wende fand das ein jähes Ende.

Im westlichen Teil der Republik war dieser Tag bis dahin kaum von Bedeutung, lediglich einige Unentwegte wurden ob ihres Engagements belächelt.

Parteiübergreifend sind sich alle politischen Kräfte von CDU bis PDS einig, dass trotz verfassungsmäßig garantierter Gleichheit noch in vielen Bereichen Veränderungen notwendig sind, um diese wirklich zu gewährleisten. Das fängt schon beim Thema Beschäftigung an.
426.000 Sachsen sind derzeit arbeitslos, 210.000 davon sind Frauen. In Dresden ist dieser Anteil noch ungünstiger. Von den 36.000 Arbeitslosen sind rund 17.000 Frauen. Für sie wird es immer schwieriger, Arbeit zu finden, da traditionelle Bereiche wie Dienstleistungen, (Banken, Versicherungen, Handel) oder Schulen von Männern besetzt werden. Alleinerziehende Frauen haben ein deutlich höheres Risiko arbeitslos zu werden oder zu bleiben. Im Osten sind es immerhin 28 Prozent der arbeitslosen Frauen.
Im Osten ist der Anteil der Frauen in leitenden oder verantwortlichen Positionen noch relativ hoch. Aber auch hier beginnt eine Angleichung auf Weststandard.

TBZ 75/10.03.2001 .......................................... Download

Liebe Leserin, lieber Leser in Trachau und Umgebung,

kennen Sie noch das Lied vom reisefreudigen Sachsen, der in der Welt herumkommt. Jürgen Hart sang es einst, und alle Sachsen mit ihm. Doch weil sie nicht nur das Lied singen, sondern auch wirklich reisen wollten, gingen sie auf die Straßen, erst in Leipzig und dann anderswo und das nicht nur in Sachsen. Das Ende kennen wir!

Nun können wir reisen: nach Osten und Westen, nach Norden und Süden, fast grenzenlos. Wir können uns die Welt anschauen, die Akropolis bewundern, den Broadway bestaunen, den Duft der Provence genießen. Wir können auch den kalten deutschen Wintern entfliehen, uns eine neue Heimat zu suchen.

Manchmal muss man aus seiner Heimat fort gehen, weil sie einem fremd geworden ist. Man kann das nackte Leben retten und nur Erinnerungen, vielleicht noch einige Fotos mitnehmen. Der Platz für ein Tretauto, ist selten da. Dabei könnte ein solches Tretauto viele Geschichten erzählen, traurige oder fröhliche. Auf jeden Fall sind sie spannend. Aufgeschrieben können sie viele lesen, und erfahren, wie es einem geht, wenn man die Heimat verliert und eine neue findet, wie einem Menschen dabei helfen.
Aber nicht nur wir wollen Reisen! Auch andere möchten zu uns kommen. Als Gäste oder Nachbarn. Weisen wir Ihnen nicht die Tür!

Politikverdrossenheit, das Wort beschreibt einen Zustand, der uns allen nicht unbekannt ist. Aber verdrossen von Politik, kann man das eigentlich sein? Sich ins Schneckenhaus zurückziehen und der Welt Lebe-wohl-sagen?

In Anbetracht vieler kleinkarierter, oft unsinniger Streitereien, bei denen nicht das Thema, sondern das Parteiprogramm im Mittelpunkt zu stehen scheint, kann man sich des Eindruckes nicht gewinnen, dass man dem ohnmächtig ausgeliefert ist.

Die Trachauer jedenfalls, die vor zehn Jahren beschlossen aus einer Initiativgruppe einen Verein zu machen, hatten schon Mut! Niemand wusste so richtig, was kommen würde. Niemand konnte sagen wie es wird mit all den Veränderungen, die den Leuten abverlangt wurden.

Aber weil sie nicht darauf warten wollten, dass mit ihnen etwas geschieht, nahmen sie das Heft selbst in die Hand. Auch wenn nicht alle Blütenträume reiften, manche Ideen wie Seifenblasen platzten, geblieben ist die Vision aus eigener Kraft etwas zu bewegen. Das verleiht Mut für weitere Aktionen!

Dann gelingt es uns vielleicht dass Politikverdrossenheit nur ein Begriff im Duden bleibt!

TBZ 69/08.09.2000
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"Die Lebensqualität hat sich verbessert"
- TBZ im Gespräch mit Ortsamtsleiter Putzger -

Herr Putzger, als Leiter des Ortsamtes Pieschen sind Sie eng mit den Geschicken der Stadtteile verbunden. Pieschens Ruf in der Vergangenheit war nicht der beste, das ist heute nicht mehr so. Sicherlich auch im Zuge der vielen Veränderungen, die in den letzten zehn Jahren geschehen sind. Welche betrachten Sie als die wichtigsten?

Der Name Pieschen hatte einen negativen Klang. Gegenwärtig sind wir immer noch dabei, diesen Ruf abzubauen. Wenn Sie sich umschauen, die Erfolge der letzten zehn Jahre sehen, dann macht das deutlich, wie wir vorangekommen sind und das dieser Ruf völlig unberechtigt ist. Die Lebensqualität für die Menschen hat sich verbessert, das war eigentlich das wichtigste. 80 bis 90 Prozent der Häuser im Sanierungsgebiet wurden rekonstruiert oder saniert. Das ist eine große Leistung, die hier von privaten Bauherren, von Mitarbeitern der städtischen Einrichtungen, wie Stadterneuerungsamt, Denkmalschutz und Bauaufsicht vollbracht wurde.
Die Stadtentwässerung in Kaditz möchte ich ebenfalls erwähnen. Es wurden zirka 520 Millionen Mark verbaut. Das ist eine grandiose Leistung.

Ein weiterer Schwerpunkt ist das Krankenhaus Neustadt auf der Industriestraße. Da sind über 220 Millionen Mark investiert wurden.
Der Straßenbau wäre hervorzuheben. Dort haben wir 200 Millionen Mark bereitgestellt. Viele Straßen wurden instand gesetzt, ob das die Großenhainer Straße ist, nicht bloß im jetzigen Bauabschnitt, sondern auch an der Liststraße - da wurden 15-17 Millionen Mark verbaut - oder die Leipziger Straße, Bürgerstraße, Oschatzer Straße, zuletzt die Washingtonstraße, jetzt die Rehefelder Straße und die Kötzschenbroder Straße oder die Westumfahrung. Das waren alles sehr umfangreiche Maßnahmen.

Viel Geld ist in den Schulbau gegangen. Es gibt keine Schule, wo nicht zwischen zwei bis fünf Millionen Mark in die Sanierung geflossen sind, außer bei den Schulen, die wir aus Kindermangel leider schließen mussten. Den Bau von Kinderspielplätzen und Jugendeinrichtungen möchte ich noch erwähnen. Vor kurzem schrieb eine Zeitung, dass Pieschen führend ist. Das kann ich so nicht nachempfinden, aber wir sind gut.

Es gibt einen flächendeckenden Handel im Ortsamtsbereich. Wir haben wenige Gebiete, wo keine guten Handelsmöglichkeiten sind. Die Verkehrsanbindungen sind recht ordentlich bei uns.

Die Liste der Erfolge ist lang, trotzdem gibt es auch Probleme. Können Sie uns einige nennen?

Ich will nicht verhehlen, das natürlich auch Sorgenkinder dabei sind, wie der Straßenbahnhof Mickten, das Sachsenbad oder die Bergwirtschaft am Wilden Mann. Dass es mit dem Sachsenbad nicht klappt, das wissen Sie. Die Ursachen dafür sind bekannt. Wir brauchen ein bisschen Zeit, um das Problem zu klären. Wir haben bestimmt noch zehn bis 15 Grundstücke in Pieschen, in denen die Bewohner ihren Müll entsorgen. Das ist sehr problematisch, weil wir kaum Handlungsmöglichkeiten dagegen haben.

Einige dieser Probleme konnten wir in letzter Zeit lösen: Das Schloss Übigau haben wir verkauft. Darüber sind wir froh. Wir sind auch froh, dass wir das Kulturhaus des Transformatoren- und Röntgenwerkes an einen privaten Eigentümer übergeben haben. Der hat bereits mit Bauen begonnen. Erfreulich ist auch, dass wir in den nächsten Tagen mit dem neuen Eigentümer der Kaserne Übigau Gespräche führen werden. Er möchte diese maroden Gebäude rekonstruieren und als Büro-, Wohn- und Gewerbeflächen nutzen.

Schloss Übigau und Sachsenbad, Sie haben es angesprochen, das eine mit einer nun hoffentlich guten Perspektive, das andere nach wie vor noch problematisch. Auch für den Faunpalast gibt es noch keine Lösung. Das Projekt Markuspassage ist noch offen. Das alles sind wichtige Projekte für die Entwicklung Pieschens. Wo liegen die Probleme? Was ist zu erwarten?

Also, der Faunpalast ist ein reines Privatunternehmen. Ein Architekturbüro hat diesen Komplex gekauft. Man kann in Deutschland keinen privaten Investor zwingen, an seinem Bau zu arbeiten, wenn nicht die Öffentlichkeit oder Bürger gefährdet, belästigt oder behindert werden. Wir haben keine Handhabe, dort einzugreifen. Wir können zwar wenn er bauen will, etwas vorgeben, was Höhe und Maße betrifft. Auch die Farbgebung kann von der Stadt beeinflusst werden. Aber ob und wann gebaut wird, das bestimmen leider die Investoren selbst.

Sie erwähnten noch die Markuspassage: Wir werden im November den Bebauungsplan erneut im Ortsbeirat behandeln. Dort sind viele Eigentümer, die befragt werden müssen, die auch einverstanden sein müssen, beim Umlegen der Flächen. Solange das nicht klar ist, kann nicht gebaut werden. Aber die Markuspassage wird kommen!

Welche weiteren Pläne gibt es für die Zukunft?

Wir werden demnächst die Gebäude des "Emmers", Vorder- und Hinterhaus denkmalgeschützt, dem freien Träger Outlaw über eine Erbpacht zur Verfügung stellen. Wir werden ferner dieses Jahr noch den behindertengerechten Schul- und Wohngebietsspielplatz Lommatzscher Straße übergeben. Dafür wurden von der Bevölkerung über 85.000 DM gespendet. Sonst wäre der Platz nicht entstanden. Sie werden es aus dem Ortsbeirat wissen, das wir das Eselnest zu uns nach Pieschen holen werden.

Sie wissen, dass wir die Stadterweiterung Kaditz-Mickten vorhaben. Dazu ist es noch nicht gekommen. Die Flächen zur Stadterweiterung werden vorgehalten für künftiges Gewerbe und Wohnen, so wie es angedacht war. Wir werden den Bau der Washingtonstraße weiterführen mit der Nord-Süd-Achse und werden dann nächstes Jahr mit dem Bau der Flügelwegbrücke, die sehr marode ist, beginnen.

Was sind Ihre Hoffnungen für die nächsten zehn Jahre?

Ein solches Entwicklungstempo wie bisher können wir nicht mehr vorlegen, die Mittel sind nicht mehr in dem Umfang vorhanden, wie kurz nach der Wende, auch wenn wir weiterhin ein Sanierungsgebiet haben, in das Fördermittel fließen. Aber im Großen und Ganzen werden die Mittel künftig geringer werden, wir werden also kleinere Brötchen backen müssen, aber wir lassen uns dennoch nicht ablenken, für die Menschen soviel als möglich zu tun, siehe Elbradweg.

Ein Bad muss nach Pieschen, es muss nicht unbedingt das Sachsenbad sein, eine weitere Verbesserung der Infrastruktur ist notwendig. Ob das Parkmöglichkeiten an bestimmten Stellen, Grünflächen oder Bänke sind, wir haben überall großen Nachholebedarf. Auch mit dem Pieschner Hafenfest muss es weitergehen.

Ich bedanke mich bei Ihnen für das Gespräch und wünsche uns allen viel Erfolg bei der Umsetzung der Aufgaben.

TBZ 70/03.09.2000
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OB Roßberg in Pieschen

Mehr Bürgernähe versprach OB Roßberg bei seinem Amtsantritt. Damit dies nicht nur bloße Worte bleiben, ließ er dem auch Taten folgen. Einmal kommt er im Monat zum Tag des Ortsamtes in die Rathäuser. Am 17. Oktober war Pieschen an der Reihe.

Zunächst stand die Besichtigung des Pieschener Sorgenkindes Sachsenbad auf der Tagesordnung des Oberbürgermeisters. Danach schaute er sich die neue Stadtteilbibliothek und die Kreative Werkstatt im Galvanohof an. Anschließend traf der OB sich zum Gespräch mit Ortamtsleiter Putzger und den Ortsbeiräten. Ab 18.00 Uhr standen OB Roßberg und seine Mitarbeiter den Pieschnern Rede und Antwort. Und die nahmen kein Blatt vor den Mund!

Gleich zu Beginn, beim Thema Schulschließungen kochten die Emotionen. Warum man ein Objekt, wie die 28. Mittelschule, an der alle Voraussetzungen für einen ordnungsgemäßen Unterricht vorhanden sind und die erst vor einiger Zeit noch für viel Geld saniert wurde, schließen müsse, wollten die Besucher wissen. Zudem sei der Standort auch wegen seiner Verkehrslage ideal für den Schulbetrieb geeignet. OB Roßberg verwies darauf, dass die Stadt an das Sächsische Schulgesetz gebunden ist. Dies lege nun einmal Größe und Anzahl der Klassen fest.
In Anbetracht der derzeitigen Geburtenentwicklung komme die Stadt nicht um weitere Schulschließungen umhin. Nur so würde das Land Mittel zur Schulsanierung bereitstellen, die man dringend brauche. Allerdings, so Roßberg weiter, wolle er einen städtischen Schulleitplan, der für die nächsten Jahre Bestand hat und Planungssicherheit ermöglicht, erstellen. Für jede Schule, die an einem Ort nicht geschlossen werde, müsse dies an einem anderen erfolgen. Für entsprechende Vorschläge sei er dankbar, wies aber darauf hin, dass es nur diese Möglichkeit gebe.

Die Zukunft des Sachsenbades und der Übigauer Kaserne interessierte die Besucher ebenfalls. Wann es mit beiden Objekten denn nun los ginge, wollten sie wissen. Für die Kaserne lege ein Bebauungsplan vor, der vom Stadtrat noch bestätigt wenden müsse. Neben Supermarkt, einem Bau- und Gartenmarkt solle dort vor allem betreutes Wohnen angesiedelt werden. Ein Bad, welcher Art auch immer, könne man sich dort auch vorstellen. Was dann allerdings mit dem Sachsenbad werden solle, wisse er nicht. Zur Zeit bemühe man sich um neue Fördermöglichkeiten. Wann allerdings eine Entscheidung über die Zukunft von Pieschens Sorgenkind getroffen werden könne, ließe sich jetzt noch nicht sagen. Er jedenfalls, so OB Roßberg, wolle das Sachsenbad. Allerdings müsse man auch darüber nachdenken, einige Auflagen der Denkmalpflege aufzuheben.

Die anderen Fragen der Besucher betrafen den Straßenbau und die Sauberkeit im Ortsamtsbereich. Viele brachten ihre berechtigten Sorgen über den Zustand der Straßen in ihrem Wohngebiet zum Beispiel am Wilder-Mann-Berg und der Leipziger Straße zum Ausdruck. Hier müsse sich etwas verbessern, so OB Roßberg, allerdings könne dies nur nach und nach geschehen, denn die Haushaltmittel der Stadt sind begrenzt. Und so müssten einige wichtige Projekte noch warten.

Dem Problem des Hundekotes, der inzwischen überall auf Pieschener Straßen herumliege, müsse man konsequent zu Leibe rücken. Den Vorschlag zur Erhöhung der Hundesteuer, damit die Stadt die Mittel zur Beseitigung hat, werde er dem Stadtrat vorlegen.

TBZ 82/01.11.01 .......................................... Download