Etiketten: Kleingedrucktes kaum zu entziffern
Verbraucherzentralen und Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen
starten Kundenaktion
Wer sich gesund oder kalorienarm ernähren möchte,
muss wissen, was in Lebensmitteln enthalten ist. Doch insbesondere Senioren
beschweren sich immer häufiger über das Kleingedruckte auf
der Verpackung: Sie können es nicht lesen. Zutatenlisten oder Mindesthaltbarkeitsdaten
werden zu klein gedruckt; manchmal hilft nur eine Lupe, um sie zu entziffern.
Zudem fehlt häufig der Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund,
Aufschriften sind verschwommen oder die Abstände zwischen den Buchstaben
sind zu eng. Ein Wirrwarr von Zutatenlisten in 10 oder mehr Sprachen
macht das Lesen noch mühsamer.
Jetzt starten die Verbraucherzentralen und die Bundesarbeitsgemeinschaft
der Senioren-Organisationen (BAGSO) die Aktion „Lesbare Etiketten“.
Auf der Website www.fitimalter.de können sich Konsumenten über
Produkte beschweren, deren Inhaltsstoffe nicht deutlich sichtbar oder
schlecht lesbar auf der Verpackung stehen. Entsprechende Produktbeispiele
werden veröffentlicht.
Die Lösung für das Etikettenproblem kann nicht sein, nur noch
mit der Lupe einkaufen zu gehen“, sagt Ute Hantelmann von der
Verbraucherzentrale Hamburg. „Wir fordern eine Mindestschriftgröße.
Die wichtigen Informationen müssen konsumentenfreundlicher aufgelistet
werden.“
Dass es geht, zeigen Positiv-Beispiele, die im Rahmen der Aktion ebenfalls
an die Verbraucherzentrale Hamburg gesendet und im Internet aufgelistet
werden. Die Mitmachaktion endet am 30. September 2010. Die kostenlosen
Kurse „Fit im Alter“, die bundesweit angeboten werden, motivieren
die Seniorinnen und Senioren, sich ihren Alltag gesundheitsbewusst,
aktiv und schmackhaft zu gestalten. „Voraussetzung dafür
ist, dass sie wissen, was sie kaufen und ihnen keine versteckten Dickmacher
untergeschoben werden, weil sie den Zucker- oder Fettgehalt nicht erkennen
können“, so Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale.
30.04.2010