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BI Schloss Übigau e. V. - Presseberichte - 2005


Dezember 2005 - HK,
Pieschener Zeitung

Industriemuseum im Schloss?
Eigentümer von Schloss Übigau wird erneut eingeladen

Es gehört zum UNESCO-Welterbe Dresdner Elbtal, das Schloss Übigau. Allein, es träumt von vergangenen Zeiten und besseren Tagen. Die Bürgerinitiative Schloss Übigau engagiert sich für den Erhalt und eine sinnvolle Nutzung des Schlosses.

An Ideen mangelt es den Übigauern nicht, wenn es um das verfallende Schloss geht. Schließlich wurde hier die „Saxonia“ und die „Königin Maria“ entwickelt und gebaut – die erste Eisenbahn in Deutschland und das erste sächsische Dampfschiff. Da liegt es für den Übigauer Bürgerverein auf der Hand: Einen besseren Ort für ein Industriemuseum gibt es nicht. Aber das ist zunächst nur Zukunftsmusik.
Im Moment wäre man überhaupt schon froh darüber, wenn man mit dem Eigentümer des Anwesens ins Gespräch kommen könnte. Das Schloss befindet sich seit seinem Verkauf 1999/2000 im Besitz des Unternehmers Dieter Schinz.
Eine erste öffentliche Veranstaltung der Bürgerinitiative Anfang Oktober stieß auf reges Interesse in der Bürgerschaft, auf der Ortsbeiratssitzung im Pieschener Rathaus am 17. November hatte Jürgen Naumann von der Bürgerinitiative nun Gelegenheit, den Volksvertretern die Ziele des Vereins vorzustellen. Der Ortsbeirat beschloss nun, sich des Bürgerbegehrens anzunehmen. Auf der nächsten Sitzung soll das Denkmalschutzamt und der Eigentümer zu einem informellen Treffen eingeladen werden.
Es bleibt zu hoffen, dass zwischen Eigentümer, Stadt und Bürgerschaft ein gemeinsamer Weg gefunden wird, um ein neues Nutzungskonzept für das Schloss zu entwickeln. Denn davon würden schließlich alle profitieren.

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29.12.2005 - Evelyn Finger,
Die Zeit

Luftschlösschenbrücke
>Beitrag folgt<

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03.12.2005 - Sächsische Zeitung / Sächsischer Bote 49/2005, S. 8

Bürgerinitiative mit website

Übigau. Unter www.schloss-uebigau.de gibt es jetzt rund um die Uhr aktuelle Informationen zum Schloss Übigau (mit aktuellen Fotos), einen historischen Überblick mit Chronologie der Ereignisse, zur Bürgerinitiative und deren Aktivitäten, einen ausführlichen Pressespiegel und noch mehr.
Diese Website soll zukünftig als Plattform zum Gedankenaustausch und zur schnellen Information dienen.

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November 2005 - Presseschau Monumente Ausgabe 11-12/2005

Schlösser, die im Sterben liegen
>Beitrag folgt<

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November 2005 - Theodor van Bernum,
Pieschener Zeitung

Übigau: Traumschloss oder Welterbe
Schlossbesitzer Dieter Schinz lässt sich nicht blicken

Wie geht es weiter mit Schloss Übigau? Unter dieser Überschrift hatte die Bürgerinitiative Schloss Übigau Anfang Oktober zur Bürgerversammlung eingeladen. Eine Antwort weiß vermutlich nur Besitzer Dieter Schinz - und der war der Einladung leider nicht gefolgt.
Seit Juni dieses Jahres versucht die neu gegründete Bürgerinitiative Schloss Übigau mit derzeit zwölf Mitgliedern, das Interesse an dem Übigauer Wahrzeichen zu kanalisieren. Doch auch sie muss, was die weitere Nutzung des Baudenkmalen angeht, passen: Die Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft (TLG) hat im November 1999 das Schloss an den Heidelberger Tabak- und Zigarettenfabrikanten Dieter Schinz verkauft - ohne weitere Nutzungsauflagen. Jetzt wollen (oder können) weder die TLG noch der neue Eigentümer Informationen zur weiteren geplanten Nutzung des Baudenkmals geben. Steffen Kirschner vom städtischen Amt für Kultur und Denkmalpflege berichtete zudem, dass eine notwendige Begehung des Baudenkmals zur Begutachtung der Bausicherheit gegenüber dem Eigentümer im August diesen Jahres nur durch Androhung eines Bußgeldes durchzusetzen war. Mit der Begutachtung der vorgenommenen Maßnahmen zur Gebäudesicherung erschöpften sich dann aber auch die behördlichen Zugriffsmöglichkeiten nach geltendem Denkmalpflegerecht.
Aus dem Publikum wurden dagegen sowohl konkrete Nutzungsvorschläge als auch arbeitstechnische Unterstützung für die Instandsetzung des Schlosses und seines Umfeldes vorgeschlagen und angeboten. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass neben dem Schloss vor allem auch das umliegende historische Industriegelände der vormaligen Transformatoren- und Röntgenwerke entwicklungsperspektivisch eine besondere Beachtung verdient.

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22.11.2005 - Genia Bleier,
Dresdner Neueste Nachrichten

Schloss Übigau bleibt privat

Schloss Übigau soll nach seiner Wiederherstellung privat genutzt werden. Das ergab gestern ein Gespräch zwischen dem Eigentümer und der Stadt. Nach Informationen von Kulturbürgermeister Lutz Vogel (parteilos) habe der Heidelberger Unternehmer Dieter Schinz erstmals seine Vorstellungen über das im Welterbegebiet liegende Anwesen dargelegt. Die öffentliche Zugänglichkeit sei vorerst nicht geplant. Bis Jahresende sollen verbindliche Aussagen über Sanierungsschritte und Nutzung vorliegen, so Vogel. Zudem sei der regelmäßige Austausch vereinbart worden. Nach der Bürgerinitiative Schloss Übigau beschäftigt sich jetzt auch der Ortsbeirat Pieschen mit dem historischen Anwesen. Er will sich genau über den Zustand erkundigen.

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18.11.2005 - Stefan Rössel,
Sächsische Zeitung

Barockbau und Industriedenkmal in einem
Schloss Übigau. Die Bürgerinitiative drängt auf baldige Sanierung des historischen Gebäudes.

Auf dem Dresdner Plan des Elbtals mit dem Bereich des geschützten Welterbes trägt Schloss Übigau die Nummer eins. In der Realität sieht es eher so aus, als wäre die Anlage dem Verfall geweiht. Von einer Sanierung ist jedenfalls nichts zu sehen. Das Gebäude steht leer, und Putz fällt ab. Im Außenbereich bröckeln Steine von der Brüstung, und die Treppe zur Elbe scheint einsturzgefährdet.
Das düstere Bild von dem drohenden Ende des Schlosses wird von einer Bürgerinitiative beschworen, die sich seit Mitte dieses Jahres um das Schloss kümmert. Als ihr Sprecher legte Jürgen Naumann gestern im Ortsbeirat Pieschen seine Sorgen dar. Zugleich betonte er den ganz besonderen Wert der Anlage: Sie sei nämlich nicht einfach eins von vielen verfallenden Schlössern in Sachsen.
Erstens sei es eins der letzten barocken Landschlösser, das noch weitgehend in seiner alten Form bestehe. Sogar originale Wandmalereien seien noch in relativ gutem Zustand erhalten. Außerdem war die Anlage von 1726 zwischendurch Kern eines frühen Industriegebiets. Der Ingenieur Johann Andreas Schubert konstruierte hier die „Saxonia", die erste Dampflokomotive Sachsens, die in dem nebenan errichteten Werk gebaut wurde. Und er zeichnete die Pläne für das Dampfschiff „Königin Maria".
1999 wurde das Schloss von der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft an einen Fabrikanten verkauft, der Unternehmen in Kamenz und Heidelberg führt. Der lässt sein Gut dort angeblich verrotten.
Heinz Scholz von der Bürgerinitiative hegt sogar den Verdacht, dass der Eigentümer dabei heimliche Unterstützung aus dem Rathaus bekommt. Benn inzwischen heiße es dort, dass das Gebäude in einem sehr ordentlichen Zustand sei. Aber 1997 seien noch starke Schäden attestiert worden.

Der Ortsbeirat will ins Schloss
Jetzt will auch der Ortsbeirat aktiv werden. Als erste Maßnahme beschloss er gestern, einen Vertreter des Denkmalschutzamts einzuladen und sich über dessen Erkenntnisse unterrichten zu lassen. Als nächsten Schritt erwägen die Beiräte, bei dem Eigentümer um eine Besichtigung der Anlage zu bitten.
Ortsamtsleiter Roland Putzger warnte allerdings vor Illusionen, den Eigner zu Maßnahmen zwingen zu können. Eingriffe der Stadt seien nur möglich, wenn die Öffentlichkeit gefährdet sei. Aber das
leer. Eine Bürgerinitiative und der Ortsbeirat werden aktiv.

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15.11.2005 - Micha Hörnle,
Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg

Ein anderer Fall von Weltkulturerbe
Dresdner Bürger werfen einem Heidelberger vor, er ließe ein wertvolles Schloss an der Elbe, das zum Welterbe gehört, verfallen

Von Dresden war in den letzten Monaten viel die Rede. Wiederaufbau der Frauenkirche vor zwei Wochen und Aufnahme des Elbtales als UNESCO-Welterbe vor etwas mehr als einem Jahr. Letzteres hat auch Heidelberg vor. Ist es da eine bittere Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet ein Heidelberger eines der wichtigsten Schlösser verkommen lässt, wie eine Bürgerinitiative meint? Der Heidelberger weist alle Vorwürfe von sich und beteuert, er würde das Schloss instand setzen wollen.
Die RNZ erreichte ein Hilferuf aus Dresden: Ausgerechnet ein Heidelberger, so die Bürgerinitiative Schloss Übigau, repariere am bedeutsamen Schloss nur das Nötigste, wenn überhaupt. Man habe auch Kontakt zu ihm aufgenommen, aber er habe nie reagiert. Man verweist ausdrücklich darauf, Schinz nichts Unrechtes zu unterstellen, man will sich nicht in Ossi-Wessi-Spielchen ergehen, sondern ein konstruktives Gespräch suchen. Der Schlossbesitzer heißt Dieter Schinz, und ihn kennen die Heidelberger in erster Linie als den Geschäftsführer der Firma P. J. Landfried, die immer noch ihre Zigarren rollt und Besitzerin des imposanten Landfriedkomlexes ist.
Nun ist das Schloss auch nicht irgendein Schloss, immerhin ist es der westliche Beginn des Weltkulturerbes "Dresdner Elbtal". Beeindruckt von einer Italienreise entwickelte Kurfürst Friedrich August zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Idee, das Elbtal wie einen Canale Grande zwischen Schloss Pillnitz und Schloss Übigau zu gestalten. Mit Festgondeln waren alle Paläste und Schlösser auf dem Wasserweg zu erreichen. Und das Schloss Übigau (heute nordwestlicher Stadtteil von Dresden) sollte Endpunkt des sächsischen Canale Grande sein. Erbaut hatte das Schloss zwischen 1724 und 1726 Johann Friedrich Eosander für den sächsischen Kabinettsminister Jacob Heinrich von Flemming. Mehr noch als die barocke Pracht hat es seine Bedeutung als Industriedenkmal, denn 1838 kaufte Johann Andreas Schubert das Schloss, hier entstand dann auch der Kessel für Schuberts Dampflokomotive "Saxonia", die 1839 als erste deutsche Dampflokomotive zwischen Dresden und Leipzig verkehrte.
Leider, so meint zumindest eine Bürgerinitiative, sieht man nun gar nichts mehr von der alten Herrlichkeit. Schuld daran trägt einerseits die Vernachlässigung in real-sozialistischer Zeit (hier residierte die Verwaltung des VEB Dampfkesselbau Übigau), aber auch die Treuhand, in deren Besitz das Gebäude nach der Wende kam, dachte nicht daran, groß zu investieren. 1999 kaufte Dieter Schinz die Immobilie. Schinz versprach den Dresdnern, das Schloss umfassend zu renovieren, im Schlosstrakt sollte eine Wohnung und ein paar Büroräume entstehen, das Erdgeschoss könnte für kulturelle Zwecke genutzt werden.
Allerdings, so die Bürgerinitiative, passierte dann wenig. Es sollen im letzten Jahr zwei potenzielle Käufer aus den USA vorbeigekommen sein, um sich den Bau anzusehen, allerdings wurde aus dem Kauf offenbar nichts. Zwar erkennen die Sachsen an, dass Schinz einen Hausmeister angestellt hat und "das Allernotwendigste repariert", wie der RNZ Frank Philipp von der Bürgerinitiative erklärt. Allerdings will man nicht einsehen, dass immerhin sechs Jahre nach dem Kauf "das Schloss weiter verrottet".
Auf RNZ-Nachfrage wies Schinz diese Kritik von sich. Er habe zwar andere Pläne mit dem Schloss gehabt, die sich nicht realisieren ließen, aber "wir werden das Gebäude langsam auf Vordermann bringen". Vor allem wehrte er sich gegen den Vorwurf, er habe hier ein Spekulationsobjekt erworben. "Wie soll das funktionieren, soll ich es angeblich verfallen lassen, um damit zu spekulieren?". Er habe vom sächsischen Denkmalschutz ausdrücklich gehört, dass es "erfreulich ist, dass ein unbewohntes Gebäude derart in Schuss gehalten werden kann."
Über den Zustand des Gebäudes gehen die Schilderungen auseinander: Während die Übigauer meinen, dass das Schloss, vor allem aber die historische Treppe zur Elbe (hier legten einst die Gondeln an), weiter verfalle, sieht Schinz die Schäden nicht so dramatisch.
Nun hat sich auch der Dresdner Erste Bürgermeister Lutz Vogel eingeschaltet. Aber, und hier gleichen sich Ost und West: Richtige Druckmittel hat er nicht in der Hand, denn Geld zur Sanierung hat Dresden nicht. Aber vielleicht hilft ja ein klärendes Gespräch zwischen den Welterbebürgern aus Sachsen und dem Bürger der Noch-nicht-Welterbestadt Heidelberg.

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11.11.2005 - Genia Bleier,
Dresdner Neueste Nachrichten

Gespräch über Schloss Übigau verschoben

Aus terminlichen Gründen verschoben wurde das für Mittwoch geplante Gespräch zwischen Kulturbürgermeister Lutz Vogel (parteilos) und dem privaten Eigentümer von Schloss Übigau. Das teilte die Stadt auf Anfrage mit. Danach hat der Heidelberger Unternehmer Dieter Schinz um Verlegung gebeten. Wie der Geschäftsbereich Kultur informierte, soll die Kontaktaufnahme aber noch in diesem Monat erfolgen. Nun, da das gesamte Welterbe Dresdner Elbtal wieder zu wackeln droht, kommt es auf ein paar Tage länger für ein Schloss nicht an. Dann aber sollte das historische Anwesen endlich eine Zukunft bekommen. Darüber will nicht zuletzt auch die Bürgerinitiative Schloss Übigau wachen.

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05.11.2005 - MDR-Fernsehen, Sendung: MDR-Sachsenspiegel

Reihe "Schandflecke - Was Sachsen bewegt"
Bericht über Schloss Übigau und die Bürgerinitiative
>Beitrag folgt<

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29.10.2005 - Genia Bleier,
Dresdner Neuste Nachrichten

Eigentümer und Stadt wollen miteinander reden

Die Nummer 1 des Unesco-Welterbes Dresdner Elbtal - Schloss Übigau -, von den DNN in seinem traurigen Zustand öffentlich gemacht, könnte vielleicht doch eine Zukunft haben. In den jahrelangen Stillstand scheint zaghafte Bewegung zu kommen. Eigentümer Dieter Schinz hat sich für ein Gespräch mit dem Kulturbürgermeister bereit erklärt. Das sagte Lutz Vogel (parteilos) auf Nachfrage unserer Zeitung. Am 9. November soll die Kontaktaufnahme stattfinden, von der sich Vogel Aussagen über die Absichten des Eigentümers mit der denkmalgeschützten Immobilie erhofft.
Bisher hatte der Heidelberger Unternehmer Einladungen beispielsweise der Bürgerinitiative Schloss Übigau und des MDR ignoriert. Auch telefonisch war er nicht erreichbar. Das Gesprächsangebot der Stadt blieb ebenfalls lange Zeit unbeantwortet, bis jetzt das erste positive Signal kam. "Je länger das Schloss leersteht, umso schlechter wird sein Zustand", betont Vogel, dem der jetzige Schandfleck im Welterbe ein Dorn im Auge ist. Welterbe-Kuratoriumsmitglied, der ehemalige Landesdenkmalpfleger Gerhard Glaser, verglich Schloss Übigau von seiner Qualität her mit Pillnitz. Als Schinz die Immobilie 1999 von der Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG) erwarb, war das Elbtal zwar ebenfalls eine Perle, aber noch kein Weltkulturerbe. Diese Zugehörigkeit bringt sozusagen eine moralische Verpflichtung mit sich. Am 5. August vor nunmehr sechs Jahren wurde der Kaufvertrag unterschrieben, ohne die Sanierung betreffende Auflagen, informiert die Stadt heute, die selbst kein Geld hat, ein solches Juwel mit Geschichte zu erhalten. Die damals erhoffte Rettung für das Schloss blieb bisher aus. Nur mit Nachdruck konnte die Stadt die Begehung der Ruine durchsetzen. Diese Probleme seien inzwischen ausgeräumt, heißt es. Ein Hausmeister kümmere sich um den ordnungsgemäßen Zustand.
Nun keimt neue Hoffnung für die schlafende Schöne, das einstige Lustschloss Augusts des Starken. Die Stadt wolle nach ihren Möglichkeiten die Sanierung des Anwesens unterstützen, so Vogel.

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25.10.2005 - Dresden-Fernsehen

>Beitrag folgt<

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??.10.2005 - Tourismusverein Dresden e. V.

Schloss Übigau - Neue Bürgerinitiative gegründet

Unter dem Motto: Traumschloss oder Welterbe - Wie geht es weiter mit Schloss Übigau? fand am 7. Oktober 2005 eine öffentliche Versammlung statt. Die sehr gut besuchte Veranstaltung galt der Gewinnung neuer Mitglieder, der Schilderung des Ist-Zustandes des Schlosses und den eigentümerrechtlichen Aspekten. Dazu war auch der Eigentümer eingeladen worden, der jedoch nicht erschien. Prof. Glaser hielt einen kurzen Vortrag über die Bedeutung des Schlosses im Rahmen des UNESCO Welterbes Dresdner Elbtal. Man beabsichtigt in Arbeitsgruppen , gemeinsam mit dem Eigentümer, eine Besserung der augenblicklich desolaten Situation des Schlosses und seines Umfeldes herbeizuführen. Im Vordergrund soll auch das Bemühen stehen, ohne Eigentümerrechte zu tangieren, die unmittelbare Umgebung des Schlosses und seine Erlebbarkeit für Touristen zu verbessern. Alle Teilnehmer der Veranstaltung waren sich einig, daß dringend gehandelt werden muß, das Umfeld und möglichst auch das Schloß in einen vernünftigen Zustand zu versetzen. Dazu ist Mithilfe und Engagement aus ganz Sachsen und Dresden erforderlich.

Aufruf zur Unterschriftenaktion Inzwischen ruft die Bürgerinitiative zu einer Unterschriftenaktion auf. Mehr unter Aufruf . Der Aufruf mit Unterschriftenliste steht auch zum Download bereit.

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10.10.2005 - Kerstin Streitenberger,
Sächsische Zeitung, Seite 9

"Mit Druck aus dem Dornröschenschlaf erwecken" - Bürgerinitiative.
Konzept zur Nutzung von Schloss Übigau soll entstehen

Fährt man die Elbe flussabwärts, ist Schloss Übigau das letzte der Dresdner Elbschlösser und bildet die westliche Grenze des zum Welterbe erklärten Elbtales. Doch scheinbar vergessen steht das barocke Landschloss mit der Freitreppe am Wasser seit rund 15 Jahren leer und verfällt.
Ginge es nach Stadt und Bürgern, könnte sich das bald ändern: In einem Brief hat Oberbürgermeister Ingolf Roßberg dem Heidelberger Eigentümer Dieter Schinz für Ende Oktober ein Treffen vorgeschlagen, bei dem über mögliche Nutzungs- und Investitionskonzepte beraten werden soll. Ob Schinz darauf eingeht, ist noch unklar. Aus demselben Grund hatte ihn auch die im Juni gegründete Bürgerinitiative zur Rettung des Schlosses zu einer Bürgerversammlung vergangenen Freitag eingeladen - erschienen ist Schinz nicht.
Der Zigarrenfabrikant aus Heidelberg hatte das Schloss 1999 von der Treuhand Liegenschafts Gesellschaft ohne Auflagen gekauft. Gegenüber Steffen Kirschner vom Amt für Kultur- und Denkmalpflege habe er wiederholt erklärt, das Gebäude teilweise selbst nutzen zu wollen. „Ein Konzept hat er offenbar nicht", sagt Kirschner. Weil es sich um Privateigentum handelt, kann die Stadt dieses auch nicht von ihm fordern oder gar vorschreiben, wann mit der Sanierung begonnen werden muss. „Die öffentliche Hand kann nur über die Denkmalpflege eingreifen", erklärt Matthias Lerm, Welterbe-Koordinator der Stadt, „und nur die Sicherung des Gebäudes verlangen." Und für die sorgt Schinz laut Kirschner sogar besser als die vorherigen Eigentümer. Die Elbmauer wurde gesichert, so dass das Grundstück nicht mehr als Müllabladeplatz missbraucht werden kann. Ein Hausmeister sorgt für Instandsetzungsarbeiten in Haus und Gartenanlage. Bei einer Begehung Ende August wurde die Bausubstanz als gut erhalten eingeschätzt, allerdings müsse aufgrund der Feuchtigkeit im Gebäude auch in Zukunft ständig kontrolliert werden.

Informationstafeln geplant
Die Bürgerinitiative will nicht warten, bis es zu spät ist, sondern sanften Druck auf den Eigentümer ausüben. In Arbeitsgruppen sollen die auf der Versammlung gesammelten Ideen umgesetzt werden. So plant man Informationstafeln, die Touristen über die Bedeutung des Schlosses aufklären. Laut Gerhard Glaser, ehemaliger Landeskonservator Sachsens, ist es ähnlich bedeutend einzuschätzen wie Schloss
Pillnitz. Das Grünflächenamt hat angekündigt, die Bäume auf der Übigauer Allee, Altstädter Seite, zu lichten, um einen freien Blick auf das Schloss zu ermöglichen. An erster Stelle steht jedoch die Entwicklung eines Nutzungskonzeptes, das auch die einst zum Schloss gehörende benachbarte Industrieanlage mit einbezieht. Hier konstruierte Johann Andres Schubert Anfang des 19. Jahrhunderts die Saxonia, Deutschlands erste Lokomotive. „Die Werft ist vom Schloss nicht zu trennen", formuliert es Mitbegründer der Initiative, Heinz Scholz. „Hier gehört ein Industriemuseum hin." Bis Eigentümer Schinz an einer Zusammenarbeit interessiert ist, bleibt den Bürgern nur, die Problematik des Schlosses stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Dabei bietet laut Matthias Lerm der neu eingerichtete Stiftungsfonds UNESCO-Welterbe Dresdner Elbtal finanzielle und organisatorische Unterstützung.

Bild: Das Schloss Übigau liegt im Dornröschenschlaf.
Foto: Jan Fritzsche

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10.10.2005 - Genia Bleier
Dresdner Neueste Nachrichten S.11

Schloss Übigau hat lange genug geschlafen

„Das Dresdner Elbtal ist Unesco-Welterbe, weil hier immer mit Anstand weitergebaut wurde. Den Ausschlag gaben die Qualität der Landschaft und der Bauten, aber auch die industriellen Entwicklungen, die von hier aus in die Welt gegangen sind", erklärte Ex-Landeskonservator und Welterbe-Kuratoriumsmitglied Gerhard Glaser den rund 100 im DRK-Gebäude Klinger-/Ecke Werftstraße versammelten Bürgern. Dann informiert er über Schloss Übigau, das „heitere Landschloss" und den Ort, an dem Andreas Schubert Eisenbahn und Dampfschiff entwickelte. Hier beginnt das Welterbe. „Schloss Übigau hat die gleiche Qualität wie Pillnitz", sagt Glaser. „Aber es schläft."
Doch damit will sich die Bürgerinitiative (BI) Schloss Übigau nicht abfinden. Sie möchte den Verfall stoppen und hatte zur Bürgerversammlung geladen. Das Echo war groß. Neben dem Frust über einen privaten Eigentümer, der sich über seine Absichten nicht äußert, wurde pragmatisch nach vorn gedacht. So sollen Arbeitsgruppen gebildet und Nutzungsideen gesammelt werden. BI-Ziel ist eine teils museale Nutzung. Als erstes könnten Tafeln auf das Kulturdenkmal hinweisen. Man wolle Eigentümer Dieter Schinz moralisch zwingen, etwas zu tun. Auf die Einladung zur Versammlung reagierte der Heidelberger Unternehmer nach Angaben brüskierter BI-Mitglieder nicht.
„Wir müssen das Objekt regelmäßig besichtigen und Maßnahmen festlegen", meint Steffen Kirschner, der für den Ortsamtsbereich Pieschen verantwortliche Denkmalpfleger. Zwar sei bei einer Begehung am 31. August kein Hausschwamm festgestellt worden, aber Braunfäule und viel Feuchtigkeit im Gebäude. Für die zweite Oktoberhälfte habe Kulturbürgermeister Lutz Vogel (parteilos) um einen Gesprächstermin mit Schinz gebeten. Bis jetzt stand laut Kirschner die Antwort noch aus.
Im Internet: www.dresden-uebigau.de/buergerinitiative; Tel.: 8492319 oder 8587701; Spendenkonto: 3471501009, Dresdner Volksbank/Raiffeisenbank eG, BLZ 85090000

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06.10.2005 - Sächsischer Bote Ausgabe Dresden-Nord/Radebeul

Rettung für Schloß Übigau?
Bürgerinitiative will wichtiges Zeitzeugnis als Weltkulturerbe bewahren

Das Übigauer Schloß bildet mit der Übergabe der Ernennungsurkunde des Dresdner Elbtals in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten offiziell die westliche Grenze der etwa 20 km langen Strecke bis zum östlichen Ende in Pillnitz. Leider hat man hier das Übigauer Schloß aus den Augen verloren..
Deshalb gründete sich im Juni eine Bürgerinitiative, allen voran der Übigauer Heinz Scholz. Es fanden bereits mehrere Beratungen statt. Neben der Bitte um Unterstützung an die Presse im Raum Heidelberg, dem Wohnort des jetzigen Eigentümers wurden Kontakte zu Interessierten und Verantwortlichen geknüpft.
Nächstes Ziel ist die Vorbereitung einer Bürgerversammlung, um die Bedeutung des Schlosses nicht nur als Baudenkmal, sondern als Zeitzeugnis der Industrialisierung Dresdens hervorzuheben und dem Thema ein öffentliches Podium zu bieten. Verantwortlichen der Stadt Dresden soll zu diesem Anlaß Gelegenheit gegeben werden, öffentlich zum Thema Schloß und Weltkulturerbe Stellung zu beziehen.

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05.10.2005 - C. Dalke,
Wochenkurier

Übigauer machen Druck
Bürgerinitiative: „Unser" Schloss Übigau darf nicht vergammeln!

DRESDEN. Der zunehmende Verfall des Schlosses Übigau lässt vielen Bürgern keine Ruhe mehr. Jetzt wollen sie mit einer Initiative Druck machen. Heinz Scholz und Jochen Weißhaar sind alte Übigauer. Seit Jahren beobachten sie, wie das Schloss Übigau, das jetzt den Eingang zum Unesco-Welterbe markiert, immer mehr verfällt. Daran änderte auch der mehrmalige Eigentümer-Wechsel nichts.
„Wenigstens hat der jetzige Besitzer, Dieter Schinz, einen Zaun errichten lassen lassen, so dass man nicht mehr ungehindert auf das Grundstück kommt", meint Heinz Scholz. Währenddessen bröckelt das Gemäuer weiter vor sich hin. Hartnäckig hält sich das Gerücht, der Käufer habe das Schloss von der TLG ohne Auflagen bekommen. Bei der TLG-Niederlassung Dresden mochte man dazu auf WochenKurier-Anfrage keine Aussagen machen. „Es handelt sich um einen abgeschlossenen Kaufvertrag. Der Käufer hat uns gegenüber seine Verpflichtungen erfüllt", hieß es. Jürgen Naumann, ebenfalls Gründungsmitglied der Initiative, verweist auf die kulturhistorische Bedeutung des Schlosses, das zum Stadtjubiläum 280 Jahre alt wird und einst zu den schönsten Barockschlössern zählte. Heute beginnt das Unesco-Weltkulturerbe
Dresdner Elbauen. „Übigau ist nicht nur ein Barockschloss, es hat auch eine große Bedeutung in der Industriegeschichte. Schließlich ist hier unter anderem die erste Dampflok entworfen worden", sagt er. Versuche der Bürger, mit dem Besitzer, einem Heidelberger Fabrikanten, ins Gespräch zu kommen, scheiterten bisher.
Auch dem WochenKurier gelang es nicht, Dieter Schinz zu einer Auskunft zu bewegen. Jetzt wurde er eingeladen, an der einberufenen Bürgerversammlung am 7. Oktober (18.30 Uhr, DRK-Kreisvorstand, Klingerstraße 209) teilzunehmen. Eine Antwort stand bei Redaktionsschluss noch aus.
Zugesagt hat dagegen Gerhard Glaser, Ex-Landeskonservator und Mitglied des Kuratoriums Unesco-Welterbe Dresdner Elbtal. Scholz, Weißhaar und Naumann wollen mit der etwas mehr als Handvoll Gleichgesinnter erreichen, dass erstens endlich am Schloss etwas passiert und zweitens im Nutzungskonzept verankert wird, dass der untere Teil des Gebäudes mit dem Saal für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt bzw. gemacht wird. „Wenn wir sehen, wie es am Lingnerschloss mit dem Förderverein vorangeht, dann könnten wir uns auch sowas vorstellen", meint HeinzScholz. „Wir möchten gern mit dem Besitzer darüber sprechen, wenn er dazu bereit wäre..." C. Dahlke
Von links: Heinz Scholz, Jochen Weißhaar und Jürgen Naumann, Gründer der Bürgerinitiative für den Erhalt des Schlosses Übigau. Fotomontage: Dahlke/Schramm

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05.10.2005 - Sächsische Zeitung Nord

Bürgerversammlung zum Schloss Übigau

Übigau. Wie geht es weiter mit dem Schloss Übigau? Unter diesem Thema lädt die Übigauer Bürgerinitiative am Freitag, um 18.30 Uhr zu einer Versammlung ein. Sie findet im Haus des DRK-Kreisvorstandes, in der Klingerstraße 20 ( Eingang Werftstraße), statt. Vertreter der Landesregierung, der Stadtverwaltung, des Ortsamts und vom Ortsbeirat Pieschen werden anwesend sei.

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29.09.2005 - Ulf Mallek,
Sächsische Zeitung, Seite 8

Vergessen und verfallen
Architektur. Die Hälfte aller 800 Schlösser in Sachsen stet leer. Die Privatisierungs-Aktion des Freistaates ist gescheitert.

Das Schloss Böhla bei Ortrand sieht aus, als wäre hier eine Bombe eingeschlagen. Fachleute schätzen, es hält noch zwei oder drei Jahre. Dann stürzt es ein. Nicht viel besser ist der Zustand des Ritterguts Deutschenbora bei Nossen oder des Schlosses Radibor bei Bautzen. Es droht der vollständige Zerfall. Das Schloss Übigau sieht aus, als müsste es schon morgen abgerissen werden. Die Eigentümer haben das Interesse an ihrem Besitz verloren.
Die Privatisierungsbemühungen für die rund 800 noch existierenden Schlösser und Herrenhäuser im Freistaat sind gescheitert. Das sagte der Architekt und Buchautor Mathias Donath am Dienstagabend auf einer Podiumsdiskussion der Sächsischen Zeitung im Dresdner Haus der Presse. Mehr als die Hälfteder Schlösser steht leer. Ein Drittel ist in einem verfallenen Zustand. Donath rechnet damit, dass in den nächsten 20 Jahren rund 160 Schlösser in Sachsen einstürzen werden. Er fordert ein staatliches Notprogramm zur Rettung der Schlösser. Als Vorbild nennt er die Stadt Leipzig. Zur Rettung ihrer leer stehenden wertvollen Gründerzeithäuser gibt sie jährlich zwei Millionen Euro aus. Donath: „Das Leipziger Programm läuft erfolgreich.“

Dachmarke für Schlösser
Die Chefin des Landesamtes für Archäologie Judith Oexle lehnt solch ein Programm ab. „Wir können nicht immer nach dem Staat rufen, wenn es Probleme gibt“, sagte sie und forderte mehr Privatinitiative. Als Beispiele dafür stehen Viktor Freiherr von Finck, der sein Familienschloss Nöthnitz bei Dresden zurückkaufte und selbst bewohnt, oder der Dresdner Magier Karl-Heinz Kaiser, der Schloss Schönfeld in Dresden als Zauberschloss betreibt. Freiherr von Finck: „Es fällt uns Privatbesitzern aber sehr schwer, die laufenden Kosten zu erwirtschaften.“
Sonja Schilg, Chefin von Schloss Wackerbarth in Radebeul, sieht eine große Chance für Sachsens Schlösserlandschaft im Tourismus. „Wir müssen Gäste anlocken“, sagte sie. Albert Prinz von Sachsen und seine Frau Elmira schlugen vor, eine sächsische Schlösserstraße zu entwickeln. Albert von Sachsen: „Wir sollten auch mehr auf große historische Ereignisse achten, wie die 800-Jahr-Feier von Dresden im nächsten Jahr oder 200 Jahre Königreich Sachsen.“ Der amtierende Chef der sächsischen Schlösserverwaltung Matthias Tegtmeyer sagte, dass seine Behörde an einer sächsische Schlösserdachmarke arbeitet. „Wir sollen dabei auch die privaten Schlossbesitzer einbeziehen.“ Tatsächlich gibt es die größten Probleme nicht bei den 19 staatlichen Schlössern, die allesamt gut in Schuss sind, sondern bei kommunalen und privaten Eigentümern. Beiden Gruppen fehlt zumeist das Geld. Eine Ausnahme bildet das Radeberger Schloss Klippenstein, das als Museum dient. Schlossherrin Katja Altmann: „Die ganze Stadt steht hinter dem Schloss. Die 18 000 Einwohner spenden sogar Geld dafür.“ Ein schwer zu lösendes Problem sind die Objekte, die sich im Besitz von Spekulanten befinden. Niemand könne zu einem Verkauf gezwungen werden, sagte Amtschefin Judith Oexle.
Matthias Donath, dessen Buch „Schlösser in Dresden und Umgebung“ gerade erschienen ist, setzt auf die Bündelung aller Kräfte. „Wir müssen uns zusammenschließen“, sagt er. „In Brandenburg gibt es einen Verein Schlösser der Mark, der viel bewirkt hat.“

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22.09.2005 - Genia Bleier,
Dresdner Neuste Nachrichten, S.13

Schloss Übigau bietet traurigen Einstieg ins Welterbe
Bürgerinitiative: „Wir wollen Druck machen für einen Sanierungsbeginn spätestens im Jubiläumsjahr"

Schloss Übigau ist die Nummer 1 auf dem Flyer, mit dem die Stadt für das Welterbe Dresdner Elbtal wirbt. Eine Zahl in einer Karte. Von einem Glanzpunkt ist das Anwesen noch weit entfernt. Vielleicht könnte das barocke Lustschloss mit Freitreppe zur Elbe ja einmal eine echte Nummer 1 werden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und die ruht seit gut sechs Jahren auf dem jetzigen Eigentümer, dem Heidelberger Unternehmer Dieter Schinz. Über seine Absichten ist bekannt, dass die geschichtsträchtige Immobilie für Wohnungen und kulturelle Nutzung vorgesehen sei. Auch ein möglicher Weiterverkauf wurde bereits geargwöhnt.
Was passiert nun mit dem einstigen Lustschloss Augusts des Starken? Ex-Landeskonservator Gerhard Glaser nannte den Zustand schon vor Jahren alarmierend. Ein Sanierungsbeginn ist immer noch nicht in Sicht. Schinz habe Schloss und Park von der Treuhandliegenschaftsgesellschaft ohne Auflagen erworben, teilt die Stadt auf Anfrage mit.
Beim vormaligen Interessenten, einem Möllner Unternehmer, war das noch ganz anders. Damals sollten Sanierungsverpflichtungen festgeschrieben werden. Heute geht es nur noch um Sicherungsmaßnahmen. „Wir sind in Kontakt mit dem Eigentümer", sagt der leitende Denkmalpfleger Bernd Trommler. Das Gelände sei jetzt ordentlich gesichert und man habe im Gebäude keinen Hausschwamm festgestellt. Wegen der besonderen Bedeutung im Unesco-Welterbe finden Gespräche statt, lässt die Stadt wissen.
Übigauer Bürgern ist das zu wenig. Sie haben am 10. Juni unter Federführung des Rentners Heinz Scholz und des Redakteurs der Trachauer Bürgerzeitung, Jürgen Naumann, die Bürgerinitiative Schloss Übigau ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, den denkmalgerechten und Unesco-würdigen Zustand von Schloss und Park voranzutreiben. „Wir setzen uns nicht nur für die barocke Hülle, sondern auch für die Industrie-Geschichte ein, die hier, geschrieben wurde. Im Schloss Übigau lagen die Anfänge der Industrialisierung des oberen Elbtals", so Naumann. Diesen Aspekt wollen sie im Nutzungskonzept verwirklicht sehen.
In einem Offenen Brief an Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) fordern die Mitglieder Tatsachen für das kulturhistorische Objekt, das 2006 280 Jahre alt wird. Der OB habe bereits am 16. September darauf geantwortet, so das Presseamt. Zu den ersten Aktionen der Initiative zur Rettung von Schloss Übigau gehört die Vorbereitung einer Bürgerversammlung am 7. Oktober. „Wir wollen Druck machen. 2006 muss endlich Baubeginn sein", fordert Naumann. Auf der Wunschliste stehen auch eine Tafel, die am Elberadweg auf der gegenüberliegenden Elbseite auf Schloss Übigau hinweist und die Erneuerung der dortigen Allee, in deren Blickachse sich das Schloss befindet.
Schinz war selbst nicht erreichbar. Er habe Messeverpflichtungen, hieß es in seinem Unternehmen. Nach Informationen der Stadt Heidelberg ist Schinz Eigentümer der Tabak- und Zigarrenfirma P. J. Landfried, die sich in sechster Generation in Familienbesitz befindet. Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt die Familie als prägend für die Entwicklung Heidelbergs. Nun könnte ein Nachfahre auch in Dresden Spuren hinterlassen.

Informationen: www.dresden-uebigau.de.
Einwohnerversammlung zu Schloss
Übigau: 7. Oktober, 18.30 Uhr, DRK Kreisvorstand, Klingerstraße 20.

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11.09.2005 - Anna Rösler,
Sächsische Zeitung

Sandstrahlkur für einen Uferriesen
Übigau. Der historische Kran aus dem Jahr 1891 wird derzeit saniert.

Gespannt verfolgen viele Technikinteressierte im Juni dieses Jahres wie der historische Uferkran mit Hilfe eines mobilen Krans aus seiner Befestigung gehoben und anschließend in den Alberthafen transportiert werden sollte. Dort wollte das Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk (SUFW) das technische Denkmal sanieren, da mehr Platz für diese Maßnahme zur Verfügung steht. Doch die Tragfähigkeit des modernen Krans reichte nicht aus, um das 46 Tonnen schwere Stück zu bewegen. Der Versuch wurde abgebrochen. Man entschied sich, den Kran vor Ort zu sanieren. Das wird mehr Zeit in Anspruch nehmen, weil auf der Fläche weniger Leute Hand anlegen können. Die Sanierung erfolgt unter Denkmalschutzvorgaben. Der Kran wird mit den technischen Nachrüstungen von 1903 wiederhergestellt – so, wie ihn die Leute seit über hundert Jahren kennen. Dann wird der manuell wieder voll funktionsfähig sein, aber keine Lasten mehr heben. 80 000 Euro sind für die Sanierung laut Manfred Pfeiffer, Leiter der technischen Projekte im SUFW, vorgesehen. Nachdem die Stahlreparaturen im August abgeschlossen wurden, werden seit dieser Woche Sandstrahlarbeiten vorgenommen. Danach erhält das alte Stück vier Anstriche. Diese Arbeiten erfolgen zunächst halbseitig, bis der Uferkran im Laufe der Zeit gedreht wird, um die Rekonstruktion auf der anderen Seite fortzusetzen. „Bis Ende dieses Jahres möchten wir die Sanierungsarbeiten abgeschlossen haben“, sagt Manfred Pfeiffer. Die Fertigstellung sei von der Witterung abhängig.

(Unter Bild: Der Uferkran prägt das Übigauer Bild an der Elbe seit über hundert Jahren. Ende August ist er für die Sanierung eingerüstet worden, nachdem der Transport in den Alberthafen gescheitert war.)

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07.07.2005 - Thomas Wedegärtner,
Dresdner Neueste Nachrichten ´

Eigentum verpflichtet, Weltkulturerbe auch

Nach 15 Jahren Verfall scheint einstiges Prunkschloss in Übigau kaum noch zu retten
„Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen", schrieb einst Johann Wolfgang von Goethe und hat dabei wohl nicht daran gedacht, wie man solch einen Satz auslegen kann. Also: Wir haben alle etwas geerbt, und zwar ein kleines Stück vom Weltkulturerbe. Das fängt, so kann man überall lesen, bei Schloss Übigau an und reicht ein Stück bis hinter Schloss Pillnitz. Beginnen wir hier mal am Anfang und sehen die Sache historisch.
Schloss Übigau wurde 1724 bis '26 durch Johann Friedrich Eosander (von Göthe) als Lustschloss für den sächsischen Kabinettsminister Graf Jakob Heinrich von Flemming errichtet. Es sollte mit seiner
Gondelanlegestelle „Gegenstück" es Wasserschlosses Pillnitz sein. August dem Starken muss es in die Augen gestochen haben.
Vielleicht war er es leid, sich immer nur vom Gondelhafen an der Brühlschen Terrasse nach Pillnitz paddeln zu lassen. Elbabwärts ist doch auch schön. 1726 kam Schloss Übigau also in den Besitz Wettiner und war Schauplatz für prunkvolle Hoffeste. So feierte 1727 Kaiserin Elisabeth, Gemahlin Karls VI., ihren Geburtstag in Übigau, 1728 war Preußenkönig Friedrich 1. zu Besuch. Später war das Lustschlösschen den Söhnen des Kurfürsten ein Jagdaufenthalt.
Die eigentliche Krux, an der wir noch heute zu kauen haben, begann 1831. Da erwarb der Dresdner Ratszimmermeister Paul Siemen - also ein Bürgerlicher - im Rahmen einer Versteigerung das verfallende Schloss. Im früheren Park entstanden die Produktionsstätten der Übigauer Maschinenbauanstalt. Hier wurde das erste sächsische Personendampfschiff „Königin Maria". gebaut, zwei Jahre später die erste deutsche Lokomotive „Saxonia". Die Elbeschifffahrtsgesellschaft „Kette" erwarb 1877 das Gelände und machte daraus eine Schiffswerft, woran ein noch erhaltener Drehkran von 1898 am Elbufer erinnert. Das Unternehmen war um 1910 die größte Binnenwerft Europas mit über 1.200 Mitarbeitern.
Nun ein Sprung: 1945 zog die Verwaltung des VEB Dampfkesselbau Dresden-Übigau in das Schloss. Bis 1990 nutzte das Unternehmen das historische Gebäude. Und damit ging es zwangsläufig an die Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft (TLG), die sich damals noch verpflichtet fühlte, die einst volkseigenen Immobilien zu veräußern.
Im November 1999 wurde das Schloss von der TLG an Dieter Schinz, alleiniger Eigentümer der Tabak- und Zigarrenfirma P. J. Landfried, rechtskräftig verkauft.
Von ihm war zu hören: Das Areal soll in zwei Schritten saniert und rekonstruiert werden. Das Gebäude sollte eine Wohnung und zwei bis drei Büroräume beherbergen, später würde dann die originalgetreue Wiederherstellung der barocken Gartenanlage folgen. Das Erdgeschoss und eventuell ein Teil des Obergeschosses sollten kulturell genutzt werden - Ausstellungen, Konzerte und literarische Veranstaltungen im kleinen Rahmen. Auf alle Fälle sollte das Schloss öffentlich zugänglich bleiben.
Das war es aber dann auch. Eine Stützmauer wurde erneuert, ein paar Bäume illegal gefällt und der Verfall ging weiter. Alles spricht dafür; dass Schinz das Erbe erwarb, um es zu besitzen.
Die DN fragten bei der Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft in Dresden, mit welchen Auflagen der Verkauf verbunden war. Die lapidare Antwort: „Die Käufer haben alle Verpflichtungen aus dem Kaufvertrag erfüllt. Verpflichtungen zu Investitionen oder Arbeitsplatzsicherungen wurden nicht vereinbart."
Notdürftige Sicherungsmaßnahmen, vernagelte Fenster und ein Bauzaun um das Gelände zeugen nicht von den vor Jahren formulierten Nutzungsvorstellungen zum Thema Kunst und Wohnen. Dresdens Denkmalschützer haben kein Druckmittel gegenüber dem Eigentümer und sind froh über die dürftigen Sicherungsmaßnahmen. Bernd Trommler, Abteilungsleiter im Amt für Kultur und Denkmalschutz zu den DN: „Wir haben keine rechtliche Handhabe, können das Schloss also nur ab und an ansehen und den Eigner aufmerksam machen, wenn es Handlungsbedarf gibt. Vielleicht macht der Status des Weltkulturerbes auf ihn etwas Druck und bringt Bewegung in die leidige Geschichte."

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25.06.2005 – Sächsische Zeitung

Menschen vor Flusslandschaft

Das Dresdner Elbtal ist Weltkulturerbe. Nur mit viel Begeisterung und Anstrengung konnte es werden, wie es heute ist.

Der Schäfer
Seit 27 Jahren zieht Steffen Vogel mit seinen Schafen über die Elbwiesen.
Steffen Vogels Arbeitsgebiet reicht von Kaditz bis zum Blauen Wunder. Immer an der Elbe entlang. Denn, wie seine Schafe es wohl sehen würden, gut weiden lässt sich überall da, wo das Gras schön saftig ist. Jetzt, im Frühsommer, genügt das Gras auf den Elbauen höchsten Gourmet-Schaf-Ansprüchen. Da können die rund 1 000 Tiere nicht meckern, aber sie blöken natürlich trotzdem. Vor allem die rund 300 Lämmer, gerade mal drei Wochen alt, suchen lautstark ihre Mütter. Wenn die Jungtiere noch so klein sind, haben sie manchmal Schwierigkeiten, die richtige Zitze am richtigen Mutterschaft zu finden. Dann zieht Steffen Vogel einen Zaun um die Herde und lässt die Tiere in Ruhe zueinander kommen.
Wenn die Lämmer wachsen, müssen sie lernen, mit den Alten Schritt zu halten. Dafür sorgen Steffen Vogel und Lord, sein schwarzer, zotteliger Altdeutscher Schäferhund. Die beiden treiben die Suffolk-Schafe mit den braunen Gesichtern und den braunen Kniestrümpfen, die ihnen die Natur angezogen hat, von den Elbwiesen über die Flügelwegbrücke ins Ostragehege, die Altstädter Seite entlang bis zum Blauen Wunder und zurück zum Rosengarten in der Neustadt. Dann ist Herbst, die Lämmer groß geworden, die Elbwiesen abgegrast und Zeit für den Dreitagesmarsch zurück ins Winterquartier in Weixdorf.
Seit 27 Jahren zieht Steffen Vogel mit Schafen durchs Elbtal. Als kleiner Junge schon hat er den Schäfer begleitet, ihn im Urlaub vertreten und irgendwann als Lehrling angefangen. In den 27 Jahren wurde die Semperoper wieder aufgebaut („wir sind früher bis in den Großen Garten Garten gezogen, um die Oper herum war doch alles Gras“), es brach ein Staatssystem zusammen, gab eine neue Währung, und Steffen Vogels blonde Haare sind leicht ergraut. Dem Gras an der Elbe war das egal – es wuchs und musste folglich abgegrast werden. „Vom Fleisch der Tiere und ihrer Wolle könnte ich nicht mehr leben“, sagt Vogel. Aber als Landschaftspfleger haben die Schafe bis heute ihren Wert: Sie verdichten den Boden, ohne ihn zu zerstören, und düngen ihn gleich mit Öko-Dünger. Gegen sie kommt kein Traktor an – erst recht nicht auf den schmalen Elbwiesen.

Die Brauerei
Keine schöne Landschaft ohne einen schönen Biergarten.
Ein wichtiger Tag für die Entwicklungsgeschichte der Dresdner Bierverhältnisse war der 26. März 1838, an welchem Tage die Sozietätsbrauerei auf dem Waldschlößchen für den öffentlichen Ausschank eröffnet wurde. Man vertilgte 5 675 Krügel trotz der noch ziemlich rauhen Witterung. Es muß bei dem Gedränge nach dem edlen Naß schön etwas stürmisch hergegangen sein, denn es fanden sich am anderen Tage in dem Schanklokal verschiedene Hutkrempen, Krawattenschleifen, zerrissene Manschetten, Hutfutter, ein halbes Stückchen Tuch usw. vor. Sehr gut erinnerlich sind mir noch die Versuche, welche die vornehmeren Kreise, namentlich die Damenwelt, mit diesem neuen Gebräu machten. Eine halbe Kanne Waldschlößchen wurde in Weingläsern verteilt, mit Vorsicht geschlürft, und erwartungsvoll harrte man der Folge dieser Ausschweifung. Nach und nach kam der Geschmack und das Vertrauen.
Karl Otto Bucher, 1838

Der Dampfer
Vier Namen und hoher Besuch:
Seit 1886 tuckert die „Pillnitz“ über die Elbe.
Im letzten Jahr erlebte der Dampfer Pillnitz eine Zeitreise: Unter DDR-Flagge startete er seine Film-Karriere in „Der rote Kakadu“, einem Streifen über die 60er Jahre in Dresden. Attraktiv wie gewohnt drehte er dafür seine Schaufelräder durchs Elbewasser. Was die Filmleute nicht wussten: In den 60er Jahren schipperte der Dampfer unter dem Namen „Weltfrieden“ von Meißen bis Bad Schandau, erst seit 1993 heißt er nach seiner Rundumverschönerung wieder „Pillnitz“ (wie schon 1927 bis 1953).
Aus seinem bereits 119 Jahre dauernden Leben im Dienste der Elbschifffahrt kann der Kahn einiges berichten. 1886, zum 50-jährigen Geburtstag der Elbdampfschifffahrtsgesellschaft, kam der 60,53 Meter lange Schaufelraddampfer als „Königin Carola“ durchaus königlich aus der Werft – eine Ehre für die amtierende First Lady Sachsens und gebürtige Fürstin von Wasa. 33 Schnapsjahre lang prunkte der Schriftzug auf dem Schaufelradkasten, bis er von einem „Diesbar“ überpinselt wurde, das dann acht Jahre später erstmals zu „Pillnitz“ wurde.
Illustre Gäste bestaunten bereits das dröhnende Pfeifen, wenn das Schiff lautstark Dampf ablässt und den spektakulär in einer Fahne hinter sich herzieht, oder wenn es unter Brücken so lustig seinen Schornstein abknickt. So charterten zwischen ihren beiden Konzerten an der Elbe voriges Jahr die Krachrocker der Ärzte um Frontmann Farin Urlaub das Schiff – am nächsten Morgen hagelte es Beschwerden. Wegen Ruhestörung, natürlich. Gesitteter benahmen sich Kurt Biedenkopf und Wladimier Putin, als sie sich 2001 auf der Pillnitz trafen. Da suchten Taucher den Rumpf minutiös nach Bomben ab. Die Pillnitz hat alles brav über sich ergehen lassen. Kapitän Bernd Ziegert erinnert sich noch heute an den hohen Besuch: „Es war wie früher, wenn der Honecker kam.“
Denkmalpfleger wissen: Der Kampf für die Schönheit hört nie auf.

Der Klassiker
Zacharias Longuelune brachte französische Strenge ins barock-verspielte Dresden.
Am Japanischen Palais, am Blockhaus auf der Neustädter Seite der Augustusbrücke, am Neptunbrunnen in der Friedrichstadt, an Schloss und Park Pillnitz – überall hinterließ Zacharias Longuelune seine Spuren. Dennoch ist der französische Architekt heute fast in Vergessenheit geraten. Man weiß nicht einmal genau, wo er 1669 geboren wurde, wahrscheinlich war es Paris. 1696 jedenfalls kommt er nach Berlin und wohl 1715 nach Dresden, lebt hier bescheiden im Hinterhaus des Hauses An der Frauenkirche Nummer 8. Als Hofbaumeister, später sogar Oberlandbaumeister unter August dem Starken ist er an allen Bauten dieser Zeit beteiligt. Er fertigt Zeichnungen an, die in ihrer Feinheit und künstlerischen Sorgfalt herausstechen. Doch seine Entwürfe sehen anders aus als die der einheimischen Künstler wie Pöppelmann oder Knöffel. Denn Longuelune ist der französischen Klassik verpflichtet. Seine Fassaden sind streng gegliedert, gediegen zwar, aber harmonisch, weit entfernt von barocker Verspieltheit. Kaum einer seiner Entwürfe wird eins zu eins verwirklicht. Aber seine strenge Formensprache beeinflusst die Zeitgenossen, der Frühklassizismus ist in Dresden ohne ihn nicht denkbar, noch das gesamte 18. Jahrhundert hindurch sein Einfluss zu spüren. Gleichzeitig werden seine Ideen in der sächsischen Zeit luftiger und leichter – die Verspieltheit springt auf ihn über. Am 30. November 1748 stirbt Zacharias Longuelune in Dresden, wie ein Gefährte berichtet „sehr alt und sehr reich“.
Valeria Heintges

Der Winzer
Rolf Götze sucht als Böttcher die Verbindung zwischen Wald und Wein.
Früher, ganz früher mal, gehörten der Wein und das Fass eng zusammen. Die Küfer waren Weinküfer und Fassküfer, pflegten die Trauben in den Weinbergen und bauten dazu die nötigen Fässer. Eigentlich sind diese Zeiten lange her, heute ist man entweder Winzer. Oder Böttcher. Nicht so Rolf Götze. Der 52-jährige Dresdner wirbt mit dem Spruch: „Wald und Wein verpflichtet“. In der Woche steht er im grobkarierten Hemd und bodenlanger, grüner Schürze in seiner Werkstatt im Stadtteil Leubnitz-Neuostra. Dort spaltet er mit seinen drei Mitarbeitern Bäume, sägt Holzplatten, zwingt die mit Metallreifen zu Pflanzenkübeln oder biegt diese Dauben mit der Kraft von Feuer und Wasser zu Fässern für Wein oder die chemische Industrie. Am Wochenende klettert Götze auf seinen Weinberg mit 3 000 Quadratmetern Steilterrassen. Die liegen idyllisch hinter der Weinbergkirche in Pillnitz am Großen Berg, einem Teil des Königlichen Weinbergs. Dort pflanzt Götze Weißburgunder, Riesling, Blauen Spätburgunder und Müller-Thurgau, verkeltert ihn nach der Lese im eigenen Keller in eigenen Fässern. Auch hier ist ihm das Natürliche das Liebste: Gewartet wird, bis der Fruchtzucker komplett vergoren ist. Süßreserve, also zum Zuckern beigefügter Traubenmost, kommt ihm nicht in den Wein. Schließlich soll der sortentypisch schmecken. Ein Tag am Wochenende steht für die Winzerei mindestens drauf. Die Kletterwochenende in der Sächsischen Schweiz sind Geschichte, seit Götze den frisch aufgerebten Hang Anfang der 80er Jahre übernommen hat. Der Sohn hat sich frustriert eine andere Klettertruppe gesucht. Der Vater lässt ihn gewähren: Schließlich will er, dass auf die sechste Götze-Generation in der Böttcherei auch noch die siebte folgt. Und die zweite, die Wein und Wald verbindet.

Der Wassersportler
Heinz Göldner, Paddler mit Leib und Seele, trainiert den Kanunachwuchs.
Heinz Göldner ist am und im Fluss aufgewachsen und kann sich deshalb bis heute ein Leben ohne Fluss nicht mehr vorstellen. Als Knabe schwamm er durch die Oder, fischte in Schlesien den Ostseesand vom Flussufer, den der Fluss an den Seiten aufgehäuft hatte. Das hat in ihm die Liebe zur Natur geweckt, „auf die Idee, irgendwo Müll zurückzulassen, wären wir nie gekommen“. Dann begann er, Kanu zu fahren. „Ich habe alles, was im Osten an Wasser ist, erpaddelt“, erinnert sich der 73-jährige. Er kurvte über die Ostsee, Spree und Elbe, blieb 1953 zum Elektrotechnik-Studium in Dresden hängen. Da ist er wieder, der Fluss. Und Heinz Göldner verschreibt sich ihm mit aller Freizeit, die er hat.
47 Jahre lang trainiert er mittlerweile den Nachwuchs im Verein Kanusport Dresden. Generationen von Kindern hat er trainiert. 47 Jahre lang hat er „hart, aber fair“, wie Vereinschef Heiko Kriegel sagt, die Jugendlichen gepflegt, gelobt und geschimpft. Im Sommer scheucht er sie über die Elbe, im Winder durch die Halle, die Älteren mit Fuß-, Basket- oder Volleyball, die Jüngeren mit Kreistraining. Mindestens viermal die Woche muss zum Training erscheinen, wer ein echter Rennkanute werden will. Er muss raus, siech den Regen ins Gesicht peitschen und den Wind um die Ohren wehen lassen. Egal. „So feenzig-weinerliche Typen können wir nicht brauchen“, sagt Göldner, der selbst bei jedem Wind und Wetter auf dem Gelände an der Tolkewitzer Stra0e erscheint. Eine quietschgelbe Vereinsjacke hat er an, eine gelb-graue Schirmmütze ein wenig schräg über den Kopf gezogen. Inmitten von unzähligen Falten schauen verschmitzte Augen, die sich beim Lachen zu Schlitzen ziehen. Ein breiter Mund. Wettergegerbte Haut, ein stämmiger, kleiner Mann. Göldner wirkt ausnehmend sympathisch. Und sportlich: Bei der letzten Regatta ging er als Schnellster über die Zielliene. Nicht nur in seiner Klasse der über 60-jährigen. Er war auch schneller als alle 40- bis 50-Jährigen. Ein Leben am Fluss prägt eben.
Valeria Heintges

Der Zeitgenössische
Architekt Peter Kulka gibt mit seinen modernen Bauten im Elbtal den Ton an im Dialog von Alt und Neu.
Peter Kulka führt gern intelligente Dialoge. Noch lieber gibt er dabei den Ton an. Und das tut er so geschickt, dass sich der Gesprächspartner später nicht darüber beklagen wird. Intelligente Dialoge zwischen Alt und Neu gelingen ihm immer wieder auch beim Bauen. Das Albtal beherbergt dafür bereits einige markante Beispiele. Direkt am Wasser gelegen ist Kulkas Sächsischer Landtag. Preisgekrönt wurde das Gebäude, weil es sich so zu den Bürgern hin öffnet, dass sich die Politiker daran ein Beispiel nehmen könnten. Das Hygiene-Museum hat Peter Kulka architektonisch entrümpelt und auf die ursprünglichen Ideen von Wilhelm Kreis zurückgeführt. Dafür hat er einen düsteren Saal im Erdgeschoss entfernen lassen und daraus – wieder den Menschen zugewandt – ein lichtdurchflutetes Foyer mit weitem Blick in den gar nicht so riesigen Hof gemacht. Ohne Schnickschnack, streng, reduziert, funktional, aber nicht kalt. Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist Kulkas Stil.
Dass man ihn und seine Ideen für den Ostflügel und die Überdachung des Kleinen Schlosshofs im Dresdner Residenzschlosses wollte, bedeutet Kampf. Bedeutet energisches Ringen um den besten zeitgenössischen Umgang mit der historischen Substanz. Keine Frage, der gebürtige Dresdner vom Jahrgang 1937 muss diesen Kampf zuerst in seinen eigenen Büros in Köln und Dresden ausfechten. Aber er führt die Debatte hin und wieder auch in der Öffentlichkeit, weil er die Empfindsamkeit der Dresdner respektiert und deren Empfindlichkeiten kennt. Zwar war er erst 28 Jahre jung, als er aus der DDR über Prag in den Westen flüchtete. Aber nach der Wende kam er zurück nach Dresden und startete in einem Alter durch, in dem andere sich zur Ruhe setzen.
Birgit Grimm

Der Bewahrer
Gerhard Glaser ist der Vater des Dresdner Weltkulturerbes.
Am Ende des 19. Jahrhunderts waren es die Mietshäuser, die neben die Brühlsche Terrasse gebaut werden sollten. Die Könige wehrten sich, die Kästen wurden nicht gebaut. Gegen die sozialistischen Plattenbauten stellten sich keine Könige; sie werden jetzt teuer wieder abgerissen. Denkmalpfleger haben den Schutz der Kulturlandschaft zum Beruf gemacht. Die Dresdner lieben ihre Stadt – das ist das Pfund, mit dem Konservatoren wuchern können. Wenn sie gegen ein zu hohes Gebäude Einspruch erheben, haben sie die halbe Stadt hinter sich. Prominentestes Beispiel: Tadicom. 1992 wollte die niederländische Hightech-Firma ein 40 Meter hohes und 65 Millionen Euro teures Gebäude zwischen Marienbrücke und Ostragehege setzen. Der Wirtschaftsbürgermeister kämpfte wie ein Löwe, die Landesregierung war dafür. Also alles paletti? Mitnichten. Am 7. Dezember veröffentlichte die Sächsische Zeitung die Kampfansage von Sachsens damaligem Chefkonservator Gerhard Glaser gegen den Wolkenkratzer. Der Anfang vom Ende: Fortan hagelte es Proteste und Leserbriefe. Die Stadt genehmigte den Bau nur mit Auflagen, statt 40 waren nur 28 Meter Höhe erlaubt, statt 25 musste das Gebäude 30 Meter weg vom Ufer. Tadicom, die bis zu 1000 Arbeitsplätze versprochen hatten, zogen entnervt die Pläne zurück, bauten in Jena. Heute ist Dresden trotzdem groß als Hightech-Standort – und Tadicom längst Konkurs. Ein Triumph für Gerhard Glaser. Der größte? Vielleicht. Aber er ist auch der Vater des Weltkulturerbes Dresdner Elbtal. Er hat den Antrag gestellt, überarbeitet, gegen Zweifler verteidigt, bis er auf der Sitzung in Suzhou in China als „Bilderbuchantrag“ einfach durchgewunken wurde. Da war Glaser schon im Ruhestand. Der Kampf für die Schönheit des Dresdner Elbtals hört eben nie auf. Denkmalschützer wissen das.

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25.06.2005– Dresdner Neuste Nachrichten

Elbtal offiziell Weltkulturerbe
Unesco-Urkunde für 20 Kilometer langen Abschnitt am Freitag übergeben / Bis Sonntag Elbhangfest

Dresden. Knapp ein Jahr nach seiner Aufnahme in die Liste der Unesco Weltkulturerbestätten hat das Dresdner Elbtal gestern die offizielle Ernennungsurkunde bekommen. Der Direktor des Pariser Welterbe-Zentrums, Professor Francesco Bandarin, übergab das Dokument bei einem Festakt im Kronensaal von Schloss Albrechtsberg an Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP). Der Welterbe-Ausschuss hatte 2004 neben Bremen auch das Elbtal und den Fürst-Pückler-Park Bad Muskau aufgenommen.
Das Dresdner Elbtal und das Landschaftskunstwerk des Fürsten Pückler, das bereits am 27. Mai seine Urkunde erhielt, waren zwei von rund 40 Bewerbern weltweit. Nun hat auch die 20 Kilometer lange Elbufer-Strecke zwischen Schloss Übigau im Westen im Westen und Schloss Pillnitz im Osten einen Platz auf der 1972 eingeführten Liste, die rund 780 besonders wertvolle Stätten in 125 Ländern der Welt umfasst. Zentrum des neuen Weltkulturerbes ist die Dresdner Elbfront, die laut Stadt schon in der DDR zur Aufnahme vorgeschlagen werden sollte. Insgesamt sind aus Deutschland bislang 30 Denkmäler, Orte und Regionen notiert.
Unterdessen hat gestern in Dresden das 15. Elbhangfest begonnen. Bis Sonntag verwandeln sich die Flussufer in ein großes Festgelände, auf dem über 200 Veranstaltungen geboten werden.

(Unter Bild: Der Direktor des UNESCO-Welterbezentrums Paris, Prof. Francesco Bandarin, übergab die offizielle Urkunde an Oberbürgermeister Ingolf Roßberg.)

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25.06.2005– Heidrun Hannusch,
Dresdner Neuste Nachrichten

„Dresden muss man nicht erklären“
Welterbe-Urkunde für Dresdner Elbtal überreicht

„Was hier Welterbe ist? Na das da“, sagt Wolfgang Lietzsch und zeigt auf den angerosteten Kran, der über den Fluss ragt. Vor 50 Jahren hat der Mann aus Mecklenburg-Vorpommern als Lehrling der Übigauer Schiffswerft die Kurbel an dem 1890 gebauten Kran gedreht. „Alt genug ist er ja, um Erbe zu sein“, sagt er.
Für die Landschaft hat der ehemalige Schiffbauer keinen Blick: „Die war ja schon immer da“, meint er lakonisch.
Dass das so bleibt, auch dafür ist die Aufnahme des Dresdner Elbtals in die Welterbe-Liste der Unesco gut. 19,7 Kilometer ist es lang, reicht von Übigau bis Pillnitz. „Übigau ist der Anfang“, sagt Welterbe-Koordinator Matthias Lerm. „Übigau ist das Ende“, meint der ehemalige Laneskonservator Gerhard Glaser. Aber ansonsten sind sie sich die beiden einig beim Spaziergang des gestern konstituierten Welterbe-Kuratoriums durch den Schlosspark Pillnitz. Die Übergabe der Unesco-Urkunde ist das glückliche Ende einer Geschichte, die so glücklich nicht begonnen hatte. Anfang der Achtziger, erzählt Glaser, hat es Dresden schon mal versucht. Damals mit dem Stadt-Ensemble um Theater- und Schlossplatz. Zu viel Rekonstruktion, zu wenig Original – war die Begründung der Ablehnung gewesen. „Nehmen Sie doch das Elbtal, Stadtensemble haben wir schon genug auf der Liste“, hatte im Sommer 1989 eine österreichische Unesco-Vertreterin dem Denkmalschützer bei einem Dresden-Besuch geraten. Und als 1998 das Signal kam, bald ist „der Deckel zu“, schon zu viele europäische Objekte auf der Liste, wer jetzt nicht kommt, kommt vielleicht nimmermehr drauf – da hat Dresden mit der Bewerbung ernst gemacht.
„Die Kommission hat nicht nur eine der schönsten Landschaften in die Liste aufgenommen, sondern auch eine in Wissenschaft und Kunst führende Stadt“, sagte der Direktor des Unesco-Welterbezentrums Paris, Fancesco Bandarin bei der Urkundenübergabe am gestrigen Abend auf Schloss Albrechtsberg.“In Sachen Dresden war nicht viel Überzeugungsarbeit nötig bei der Unesco“, erzählt Christine Lambrecht, Stellvertretende Vorsitzende der deutschen Unesco-Welterbe-Gesellschaft. „Dresden muss man nicht erklären“, sagt sie.
„Das ist doch schön, diese Elbauen, nicht zugebaut, findet man kaum noch woanders“, meint Wilma Schneider aus Bergisch-Gladbach im Schlosspark Pillnitz. Und Wilfried Grolig vom Auswärtigen Amt, der mit dem Kuratorium die Führung durch den Park genießt, bleibt bei dem Klavierspieler stehen, der unter der großen alten Buche den Alleinunterhalter macht. „Den kenn´ ich aus Köln, der bringt dort die ganze Fußgängerzone in Stimmung“, sagt Grolig und klatscht begeistert. Das Erbe lebt.
Un wo es sich ans Sterben machen will, vielleicht kann man das mit dem Titel stoppen. „Das ist eine Schande“, sagt Angela Scharf und zeigt über den Maschendrahtzaun. Ihre Familienfirma liegt gleich neben dem Schloss Übigau. Die Fenster dort sind zugenagelt, die Fassade bröckelt, die Bänke am Flussufer haben keine Sitze mehr. „Hoffentlich bringt das Welterbe was“, sagt die Frau und meint einen Investor, der etwas tut.
Zunächst aber könnte der Titel Japaner bringen nach Dresden, viele Japaner. „Es gibt Welterbe-Reiserouten“, sagt Yvonne Kubitza, Geschäftsführerin der Dresden Werbung und Tourismus GmbH. Und vor allem Japaner sind es, die auf ihren Reisen gern Welterbe abhaken – eines nach dem anderen. Seit gestern darf auch Dresden in die Unesco-Route aufgenommen werden. Und die könnte dann führen vom Welterbe Venedig über das Welterbe Salzbrug, weiter zum Dresdner Elbtal, dann zum Mont St. Michel in Frankreich und hin zum Londoner Tower. Falls die Japaner nicht die lange Route von der Chinesischen Mauer über die ägyptischen Pyramiden nach Europa wählen.
Oder sie machen es mal ganz anders. Nur Dresden und dann das Elbtal ablaufen. An der Freitreppe zur Elbe in Pillnitz beginnen, und an der Freitreppe zur Elbe am Schloss Übigau enden. Und sich dort nebenbei noch den bald sanierten Kran anschauen. Denn der gehört wirklich zum Welterbe. Seit gestern definitiv.

(Unter Bildern:
Das gestern konstituierte Kuratorium nahm am Nachmittag mit dem Schloss Pillnitz ein Erbteil in Anschein. Und still also erbgerecht ging es weiter. Zur Urkundenübergabe ins Schloss Albrechtsberg fuhr man mit dem historischen Büssing-Bus.
Ex-Werftarbeiter Wolfgang Lietzsch findet – und liegt damit richtig – auch der Übigauer Elbkran ist Welterbe.
Anfang oder Ende: Übigau, das Schloss wartet hinter Maschendrahtzaun auf Erweckung. Das Erbe darf nicht sterben.
Kämpfte mehr als 20 Jahre für den Dresdner Unesco-Platz. Ex-Landeskonservator Gerhard Glaser.
Ende oder Anfang: Pillnitz. Klavierspiel unter alter Buche im Schlosspark. Das Erbe lebt.)

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22.06.2005 – Vera Kliemann,
Sächsische Zeitung

Schönheitskur für einen Uferriesen
Übigau. Der historische Kran wird demontiert. Demnächst soll seine Sanierung im Alberthafen beginnen.

Am Altstädter Elbufer hatte sich Peter Gellner postiert, um im Foto festzuhalten wie der alte Kran in Übigau abgebaut und in den Alberthafen transportiert wird. Mit einem mobilen Kran sollte das technische Denkmal kürzlich aus seiner Befestigung herausgehoben werden. Die 30 Tonnen Tragfähigkeit des modernen Krans reichten nicht aus, das schwere Stück zu bewegen. Die Prozedur wurde abgebrochen. Jetzt wird geprüft, wann der Übigauer Uferkran nun wirklich seine kurze Reise in den Alberthafen antritt.

1891 fertig gestellt
Sicher ist, dass er im Hafen saniert wird. „80 000 Euro sind dafür veranschlagt“, sagt der Übigauer Peter Gellner, der als Hobbyhistoriker in der Geschichtswerkstatt Dresden Nordwest mitarbeitet. „Der Uferkran, der im Jahr 1891 fertig gestellt wurde, ist ein Zeugnis der Industriegeschichte in Dresden. Er steht in der Kernzone des Weltkulturerbes Elbtal.“
Der Kran wurde damals an der am weitesten elbaufwärts gelegenen Stelle der Übigauer Schiffswerft errichtet. Er diente zum Ein- und Ausbau schwerer Dampfkessel. 1903 ist der Uferkran modernisiert worden. Er erhielt ein Gegengewicht und funktionierte künftig mit elektrischen Antrieb, vorher war es Handbetrieb. Die ursprünglich 23 Tonnen Tragfähigkeit wurden auf 30 Tonnen erhöht. „Die Frage war nun, ob er im Zustand von 1891 oder 1903 wiederhergestellt werden soll“, so Gellner. Die Mehrheit der Übigauer wolle, dass er so aussieht, wie sie ihn seit über 100 Jahren kennen. Finanziert wird die Sanierung vom Wasser- und Schifffahrtsamt.

Denkmal vermessen
In diesen Tagen sind Beschäftigte des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerkes damit beschäftigt, Teile am Kran abzubauen. Es sind Vorbereitungsarbeiten für die Umsetzung zum Alberthafen. „Das technische Denkmal ist erst einmal zu vermessen. Sein Gewicht muss festgestellt werden. Dann erst wird ein entsprechender Kran bereitgestellt,“ sagt Frank Johanne vom Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerk, der das Projekt leitet. Er rechnet damit, dass die Vermessungs- und Vorarbeiten am Uferkran im Juli beendet sind und er dann in den Alberthafen transportiert werden kann.

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11.06.2005 - Sächsische Zeitung

Kran auf Abwegen

Der 1890 in Übigau errichtete Kran wird restauriert. Das technische Denkmal, ein Zeugnis des 1958 an diesem Abschnitt der Elbe eingestellten Schiffbaus, ist in den Alberthafen geschleppt worden. Mitarbeiter des Technischen Umschulungswerkes wollen den Kran demontieren und dessen Teile erneuern. Er soll möglichst bald wieder an alter Stelle stehen.

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