Justizminister verweigert im Rechtsausschuss einfachste Auskünfte
zu Straftaten bei Demos am 19. Februar
Lichdi: Koalition blockiert - Ideologie statt Aufklärung
Dresden. Justizminister Dr. Jürgen Martens (FDP) verweigerte heute
im zuständigen Ausschuss jegliche Angaben zum Stand der Ermittlungsverfahren
wegen Straftaten im Zusammenhang mit den Geschehnissen am 19. Februar
2011 in Dresden.
"Es ist ungeheuerlich, dass ein Justizminister
jegliche Aufklärung blockiert. In der Öffentlichkeit betreiben
aber seine FDP-Parteifreunde eine Kriminalisierung des friedlichen und
bürgerlichen Protests", empört sich Johannes Lichdi,
rechtspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
im Sächsischen Landtag.
"Der Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zielt
darauf, vor der parlamentarischen Debatte Ende März eine ausreichende
Tatsachengrundlage für die politisch Bewertung des Ablaufs des
19. Februars zu schaffen.
Es ist nicht nachvollziehbar, warum Fragen nach Anzahl und Ergebnis
von Ermittlungsverfahren, dem Stand der Ermittlungen z.B. bezüglich
des Naziangriffs auf das Wohnprojekt 'Praxis' in Dresden-Löbtau
kein Thema im zuständigen Ausschuss sein sollten", erklärt
Lichdi. "Es zeigt sich, dass es CDU und FDP in der aktuellen Debatte
nur um Ideologie, nicht um Aufklärung geht."
Der GRÜNE-Antrag wird nunmehr auf der Sondersitzung des Innenausschusses
am 17. März erneut beraten.
Antrag GRÜNE vom 01.03.2011 (Drs 5/5080)
"Strafverfolgung im Zusammenhang mit dem Versammlungsgeschehen
am 19. Februar 2011 in Dresden und Bündnis 'Dresden-Nazifrei'"
http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=5080&dok_art=Drs&leg_per=5&pos_dok=1