Polizeieinsatz, Stand 20.30 Uhr
Erstes Fazit
In einem ersten Fazit stellte Dieter Hanitsch heute Abend
in Dresden fest: "Die Polizei hatte heute einen schweren Einsatz
zu bewältigen. Der Tag war geprägt von Angriffen gewalttätiger
Personen, die sich insbesondere gegen Polizeibeamte richteten. Aus diesem
Grund gilt mein besonderer Dank den rund 4.500 Einsatzkräften aus
verschiedenen Ländern sowie den Kollegen der Bundespolizei. Durch
ihr Engagement und professionelles Handeln konnten die teilweise prekären
Situationen bereinigt werden.“
Rechtes Spektrum
Etwa 600 Personen des rechten Spektrums trafen sich am Hauptbahnhof
und führten dort Kundgebungen durch. Im Verlauf des späten
Nachmittages verließen sie den Versammlungsort. Ein Teil begab
sich mit dem Zug in Richtung Leipzig. In der Folge beruhigte sich die
Situation im Bereich des Hauptbahnhofes.
Weitere 500 Personen des rechten Spektrums, unter ihnen auch Teilnehmer der Versammlung am Hauptbahnhof,
sammelten sich auf dem F.-C.-Weiskopf-Platz. Sie traten gegen 18.00
Uhr allmählich die Heimreise an.
Gegendemonstranten
Mehrere tausend Gegendemonstranten waren, insbesondere im Umfeld der
Versammlungsorte am Hauptbahnhof und dem F.-C.-Weiskopf-Platz, unterwegs.
Unter den Demonstranten befanden sich zahlreiche gewalttätige Personen.
Die Gewalttäter versuchten wiederholt in den Versammlungsraum des
rechten Spektrums zu gelangen bzw. Teilnehmer anzugreifen. Darüber
hinaus gingen sie auch zielgerichtet gegen Einsatzkräfte vor. Dabei
sind Beamte massiv mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern
beworfen worden. Mehr als 50 Polizisten wurden verletzt.
Nach einem gezielten massiven Durchbruch durch die Polizeiabsperrrung
kam es am Nachmittag auf der Fritz-Löffler Straße/Reichenbachstraße
zu einer Verhinderungsblockade. Dabei waren bis zu 800 Personen beteiligt.
Unter ihnen befanden sich auch Mitglieder des Bundestages und des sächsischen
Landtages.
Weiterhin setzten Gewalttäter Mülltonnen in Brand, blockierten Straßen und griffen eine Polizeidienststelle an (die
Polizei berichtete bereits dazu).
Polizeiliche Maßnahmen
Im Vorfeld hatte die Dresdner Polizei Kontrollstellen in und um Dresden
eingerichtet. Es musste jedoch festgestellt werden, dass eine Vielzahl
Gegendemonstranten die Kontrollstelle absichtlich umgingen. Sie begaben
sich zu Fuß in das Stadtzentrum und suchten die Auseinandersetzung
mit den politischen Gegnern.
Durch das konsequente Einschreiten der Einsatzkräfte konnte das
Trennungsgebot weitestgehend verwirklicht werden. Es kam nur in Einzelfällen
zu einem Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Gruppierungen.
Im Rahmen des Einsatzgeschehens sind bislang über 50 Personen aus dem gesamten
Bundesgebiet anderem wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz,
Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzungsdelikte
ins polizeiliche Gewahrsam worden. Zudem wurden die Identitäten
von etwa 200 Personen festgestellt.
Verkehrseinschränkungen
Im Zuge der Einsatzmaßnahmen kam es im Stadtzentrum zu erheblichen
Verkehrseinschränkungen, die unter anderem auch den öffentlichen
Personen- und Nahverkehr betrafen. Darüber hinaus standen im Stadtkern
Parkplätze nur eingeschränkt zur Verfügung.
Resonanz Kontakttelefon - Infomobil
Am heutigen Tag erkundigten sich 423 Bürger am Kontakttelefon.
Die Anfragen bezogen sich hauptsächlich auf Einschränkungen
im Straßenverkehr.