Gemeinsame Pressemitteilung von Evangelisch in Dresden und
Landeshauptstadt Dresden
Am heutigen Sonnabend, 19. Februar, fanden zwischen 11 Uhr und 18
Uhr an Kirchen, Gemeindehäusern und der Synagoge, aber auch auf
öffentlichen Plätzen 54 Mahnwachen statt.
Spontan hatte unter anderem die katholische Kirchgemeinde Sankt Petrus
eine Mahnwache am Wasaplatz organisiert.
Das Motto für alle Mahnwachen lautete „Raum für Mitmenschlichkeit
und Nächstenliebe – Mahnen und Beten für die Stadt“.
An der Feuerschale, bei heißen Getränken und einem Imbiss
trafen sich Menschen zum Gespräch. Es kamen nicht nur Besucher
aus den eigenen Gemeinden, sondern auch Bürger aus dem gesamten
Stadtgebiet bei heiterer und gelöster Stimmung zusammen. Vor der
Kreuzkirche, der Kathedrale, der Frauenkirche und der Synagoge waren
ständig 30 bis 60 Menschen zusammen. Ein Großteil der Besucher
unterschrieb eine Erklärung, in der es unter anderem heißt
„ Wir engagieren uns für eine Stadt, in der Fremde willkommen
sind und ohne Angst hier wohnen können. In der jeder Mensch nach
seinen Handlungen und nicht nach seiner Abstammung beurteilt wird.“
Die Mahnwachenbesucher vor der Frauenkirche erhielten einen sogenannten
Hoffnungsstreifen, auf dem auch „Den Frieden riskieren, sich Krieg,
Gewalt und Rassismus entgegenstellen. Das ist ein Drahtseilakt…“
zu lesen ist. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch das aktuelle
Versammlungsgeschehen war die Mahnwache an der Lukaskirche ständig
mit 15 bis 20 Menschen besetzt.
An der Frauenkirche nahmen unter anderem Innenminister Markus Ulbig
und Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt teil. An
verschiedenen Mahnwachen in der Innenstadt waren Dresdens Bürgermeister
zu sehen. So besuchte Dresdens Kulturbürgermeister Dr. Ralf Lunau
unter anderem die Dreikönigskirche und die Synagoge. Ebenfalls
an der Synagoge und der Frauenkirche war Dresdens Erster Bürgermeister,
Dirk Hilbert.
„Ich bin froh, dass so viele Bürger heute ein machtvolles
Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen, friedlich, aber dennoch ausdrucksstark!
Jung- und Alt-Nazis gehören nicht in unsere Stadt. Das lassen wir
nicht zu!“, sagt Dirk Hilbert.
Superintendent Dr. Peter Meis besuchte mit dem Fahrrad einen Großteil
der Mahnwachen.