OFFENER
BRIEF DER DRESDNER KULTURSCHAFFENDEN
Wie viele Bürgerinnen und Bürger Dresdens sehen wir dem 19.
Februar mit großer Besorgnis entgegen. Die Neonazis wollen an diesem
Samstag erneut durch unsere Stadt marschieren – wir wollen ein deutliches
Zeichen der Bürgerschaft gegen diesen Aufmarsch setzen! Noch sind
Route und Versammlungsort des Aufmarschs unbekannt. Die Folge ist eine
Verunsicherung darüber, wie, wann und wo man seiner Haltung als couragierter
Bürger dieser Stadt Ausdruck verleihen kann. Doch diese Verunsicherung
darf nicht dazu führen, dass die Dresdnerinnen und Dresdner den Rechtsextremen
das Feld überlassen.
Wir fordern alle Bürgerinnen und Bürger auf: Bleiben Sie an
diesem Samstag nicht zuhause! Gehen Sie in die Stadt! Zeigen Sie Ihr Gesicht,
bringen Sie Ihre Stimme ein in den Chor der Wehrhaften! Seien Sie dabei
entlang der Mahnwachen, Veranstaltungen und Treffpunkte zwischen Kreuzkirche,
Synagoge und Volkshaus! Wenn ganz Dresden am Samstag zu einem gemeinsamen
Spaziergang couragierter Bürger durch die Straßen dieser Stadt
aufbricht, können wir all jene unterstützen, die friedlich und
gewaltfrei ihren Protest sichtbar machen.
Dies ist UNSER Dresden! Dies ist kein Platz für Nazis!
Martina Aschmies (Pressesprecherin Staatsschauspiel Dresden)
Gerhart Baum (Bundesminister a.D.)
Jochen Beißert (Pers. Ref. des Rektors der HfBK Dresden)
Philippe Besson (Oberspielleiter Theater Junge Generation)
Jörg Dittrich (Vorstandsvorsitzender DSC-Volleyball)
Claus Dittrich (Präsident Handwerkskammer Dresden)
Christoph Dittrich (Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen des Deutschen
Bühnenvereins)
Wolfgang Donsbach (Kommunikationswissenschaftler)
Wolfgang Engel (Regisseur)
William Forsythe (The Forsythe Company)
Thomas Freyer (Autor)
Christian Friedel (Schauspieler)
Leif Greinus (Verleger)
Martin Heckmanns (Autor)
Hannes Heer (Historiker)
Sven Helbig (Musikproduzent)
Ulrike Hessler (Intendantin Semperoper)
Christine Hoppe (Schauspielerin)
Rolf Hoppe (Schauspieler)
Lutz Hübner (Autor)
Dieter Jaenicke (Künstlerischer Leiter Hellerau)
Klaus Dieter Kirst (Regisseur)
Robert Koall (Chefdramaturg Staatsschauspiel Dresden)
Tilmann Köhler (Regisseur)
Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen)
Peter Kulka (Architekt)
Letzte Instanz
Ahmad Mesgarha (Schauspieler)
Andreas Nattermann (Intendant Societaetstheater)
Polarkreis 18
Tom Quaas (Schauspieler)
Karl-Siegbert Rehberg (Kultursoziologe)
Wilfried Schulz (Intendant Staatsschauspiel Dresden)
Uwe Tellkamp (Autor)
Miriam Tscholl (Leiterin Dresdner Bürgerbühne)
Klaus Vogel (Direktor Deutsches Hygienemuseum Dresden)
|