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13. Februar 2011 - Menschenkette


Über 3 000 Meter lückenloser Protest in Dresdens Innenstadt
17 000 Menschen gedenken und demonstrieren Einheit gegen Nazis mit einer Menschenkette

Dresden. Sonntagmittag. Schneeregen und Minusgrade. Er steckt ihr eine weiße Rose an die Wintermütze und los geht es. Ausgehend vom Dresdner Rathaus 13 Uhr schloss sich gegen 14 Uhr eine Kette aus 17 000 Menschen verschiedener Altersgruppen, Konfessionen, Organisationen und Institutionen - mit einem gemeinsamen Ziel: Gesicht zeigen gegen Rechts.
Dicht gedrängt standen die Menschen. Die Kette wurde spontan über die Brühlsche Terrasse erweitert. Die Menschen starteten 13:10 Uhr in Richtung Altmarkt und Synagoge. Am Altmarkt und an der Stele der Synagoge gab es Stille Gedenken, es wurden weiße Rosen niedergelegt. Pünktlich 14 Uhr reichten sich alle die Hände. Die Kette schloss sich auf der Augustusbrücke für fünf Minuten mit dem Läuten aller Dresdner Kirchglocken.

„Wenn es darauf ankommt, halten die Dresdnerinnen und Dresdner zusammen. Dass ich mich auf sie verlassen kann, habe ich gehofft. Nun sind es so viele mehr, die ihre Meinung deutlich zeigen und Dresden zu einer weltoffenen, toleranten, freundlichen und starken Stadt machen. Ich bin stolz und dankbar“, so der Zweite Bürgermeister Detlef Sittel nach dem Schluss der Menschenkette. Er sprach zum Auftakt auf dem Dresdner Rathausplatz: “Wir schließen von hier aus eine Kette, die wichtige Erinnerungsorte Dresdens berührt - die Frauenkirche, den Altmarkt, die Innere Neustadt. Wir machen damit klar: Diese Stadt gehört den Bürgerinnen und Bürgern Dresdens. Wir markieren ein Stadtgebiet, das in der Nacht zum 13. Februar für Tausende zur Todesfalle wurde. An die Opfer der Dresdner Bombennacht zu erinnern heißt für uns heute, aller Opfer der Nazi-Gewaltherrschaft und des Zweiten Weltkrieges zu gedenken. Wir werden niemals vergessen“.
Prof. Müller-Steinhagen sagte als Versammlungsleiter und Rektor der Technischen Universität Dresden zu den 3 000 Menschen auf dem Rathausplatz: „Viele Jahre habe ich im Ausland gelebt und immer Toleranz und Freundschaft erlebt. Das Recht haben auch alle Menschen dieser Stadt. Lassen Sie uns ein friedliches Bild von Dresden in die Welt schicken.“

Teil der Menschenkette waren u. a. Bundesinnenminister Dr. de Maiziere, der Rektor der Technischen Universität Dresden, Prof. Müller-Steinhagen, der Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der Landtagspräsident Matthias Rößler, der Erster Bürgermeister Dirk Hilbert und der Zweite Bürgermeister Detlef Sittel, Kirchentagspräsidentin Frau Göhring-Eckardt, die Bundestagsabgeordneten Jan Mücke und Petra Pau, Mitglieder der Führung des DGB, Sportlerinnen und Sportler. Auch der Oberbürgermeister der Partnerstadt Coventry, Lord Mayor Brian Kelsey, und Bischof Dr. Christopher Cocksworth aus Coventry reihten sich ein.
Etwa 120 Ordner begleiten die Aktion. Im letzten Jahr beteiligten sich über 10 000 Menschen.

Zum 13. Februar riefen Oberbürgermeisterin Helma Orosz sowie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft, den Kirchen, der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, dem Sport und der Zivilgesellschaft, Gewerkschaften und den demokratischen Fraktionen des Dresdner Stadtrates auf, eine Menschenkette zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens vor 66 Jahren zu bilden.

Und es geht weiter. Dresden vergisst nicht: Am Samstag, 19. Februar 2011 gibt es in Dresden von 11 Uhr bis 17 Uhr Mahnwachen an allen Dresdner Kirchen als Zeichen gegen Rechtsextremismus - friedlich und ausdrucksstark. Für eine weltoffene Stadt. Gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit.